Libanon: Blackberry-Verschlüsselung hilft Spionen

Libanons Telekommunikationsbehörde ermittelt, ob die verschlüsselten Blackberry-Dienste zu Spionagezwecken missbraucht worden sind. Drei Personen sind wegen Verdachts auf Spionage im Auftrag von Israel verhaftet worden, wie die libanesische Tageszeitung As-Safir berichtet.

Die Integrität des nationalen Telekommunikationsnetzes sei in Gefahr, heißt es in dem Artikel. Verbrechergruppen könnten die Verschlüsselung der Blackberry-Services dazu nutzen, die libanesischen Behörden zu umgehen, da diese keinen Einblick in die übertragenen Daten haben.

Damit ist der Libanon der dritte Staat im Mittleren Osten, der innerhalb einer Woche Untersuchungen von RIMs Services angestoßen hat. Hersteller Research in Motion (RIM) wollte zunächst keiner Regierung Zugriff auf seine Blackberry-Daten gewähren, hat aber nun angeblich eine vorläufige Vereinbarung mit Saudi-Arabien getroffen, um eine vollständige Blockade seiner Services zu verhindern.

Saudi-Arabien hatte ursprünglich angekündigt, alle Blackberry-Dienste ab vergangenen Freitag zu sperren. Die Vereinigten Arabischen Emirate wollen E-Mail, Messenger und Internetzugriff ab 11. Oktober sperren. Beide Staaten begründeten ihre Sperren mit Sicherheitsbedenken. RIM verschlüsselt die Daten und versendet sie über Server in anderen Staaten, was deren Überwachung schwierig macht.

US-Außeministerin Hillary Clinton versucht unterdessen, zwischen RIM und den besorgten Staaten zu vermitteln. Sie hat laut Assistant Secretary Philip Crowley bereits Gespräche mit den Emiraten, Saudi-Arabien und Indien aufgenommen.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

2 Tagen ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

2 Tagen ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

2 Tagen ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

2 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

2 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

3 Tagen ago