Microsoft zeigt Windows-Phone-7-Prototypen in Deutschland

Microsoft führte gestern Pressevertretern aus Deutschland den Prototyp eines Handys mit Windows Phone 7 vor. Senior Product Manager Greg Sullivan demonstrierte das fast fertige Betriebssystem. „Es wird definitiv zum Weihnachtsgeschäft Mobiltelefone mit Windows Phone 7 geben“, sagte Sullivan.

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Windows Phone 7 gilt als Microsofts letzte Chance, im Markt für Smartphones weiterhin eine Rolle zu spielen. Seit dem Erscheinen des iPhone verloren Windows-Mobile-Handys kontinuierlich an Marktanteilen. Auch Suchmaschinenriese Google jagt mit seinem Open-Source-Betriebssystem Android den Redmondern erfolgreich Marktanteile ab.

Anders als Smartphones mit Windows Mobile 6.5 lassen sich die neuen Geräte flüssig bedienen. Auf Kommandos mit dem Finger auf dem kapazitiven Touchscreen reagiert das OS sofort. Außerdem fallen zahlreiche Beschränkungen der Vorgängerversion weg, etwa, dass sich nur ein E-Mail-Konto mittels ActiveSync einrichten lässt.


Steve Ballmer lachte kurz nach Ankündigung des iPhone über ein Telefon für 500 Dollar. Inzwischen ist ihm das Lachen vergangen (Quelle: YouTube).

Microsoft-CEO Steve Ballmer wollte zunächst von hochpreisigen Smartphones nichts wissen. Niemand sei bereit, 500 Dollar für ein subventioniertes Handy mit Vertrag auszugeben, sagte er in einem Interview. Die Strategie von Microsoft sei es, möglichst viele verschiedene Geräte im Markt zu haben. Doch die Verkaufszahlen des iPhone belehrten Ballmer eines Besseren.

Seit zwei Jahren wird mit Hochdruck an der Entwicklung von Windows Phone 7 gearbeitet. Um den Erfolg sicherzustellen, berief Ballmer den erfolgreichen Chef der deutschen Niederlassung, Achim Berg, ab und übertrug ihm die Gesamtverantwortung für die weltweite Vermarktung des neuen Betriebssystems.

Microsoft orientiert sich mit Windows Phone 7 stark am iPhone: So können Apps nur über Microsofts eigenen Marketplace bezogen werden, Hardwarehersteller dürfen keine Speicherkartenslots in ihren Telefonen anbieten und das Multitasking ist limitiert. Auch die Benutzeroberfläche gibt Microsoft vor. Tethering ist nicht möglich. Anders als Google hat Microsoft den Wünschen der Mobilfunkanbietern in diesem Punkt entsprochen.

Das ist eine völlige Abkehr von der bisherigen Strategie, die Ballmer seinerzeit im Video-Interview vehement verteidigt hatte: Bis einschließlich Windows Mobile 6.5 können Anwendungen Multitasking und alle Low-Level-Funktionen des Betriebssystem nutzen. Außerdem lassen sie sich von jeder Quelle installieren. Die Benutzeroberfläche gestalten Hardwarehersteller in der Regel selbst.

Einen ersten Eindruck von Windows Phone 7 und Hintergründe zur Architektur gibt der ZDNet-Artikel „Windows Phone 7: schnell wie Android, proprietärer als iOS„.

ZDNet.de Redaktion

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