China: Nokia erhält als erster Anbieter Lizenz für Kartendienst

Nokia wird voraussichtlich als erster ausländischer Anbieter eine Betreiberlizenz für seinen Kartendienst Ovi in China erhalten. Das meldet die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf einen Vertreter des staatlichen Vermessungs- und Kartierungsamts.

Die chinesische Regierung hatte Ende Mai strengere Vorschriften für Anbieter von Online-Kartendiensten erlassen. Sie benötigen bis Ende des Jahres eine Lizenz und müssen ihre Karten auf Servern in China hosten. Ansonsten droht die Abschaltung ihrer Services durch die chinesischen Behörden.

Nokia scheint alle Voraussetzungen erfüllt zu haben, um Ovi Maps in der Volksrepublik betreiben zu dürfen – auch wenn die endgültige Zustimmung noch aussteht. „Wenn es keine Einwände mehr gibt, die eine Untersuchung nötig machen, werden wir Nokias Anwendung genehmigen“, sagte der Behördensprecher.

Staatlichen Medien zufolge warten derzeit 26 Firmen auf eine offizielle Lizenz für ihre Kartendienste. Google und Microsoft sind nicht darunter.

Für Google könnte es nach seinem Rückzug aus China schwierig werden, die neuen Vorgaben umzusetzen. Nach Ansicht der Ovum-Analystin Charice Wang ist der Konzern nach der Auslagerung seiner Suchmaschine nach Hongkong eventuell gezwungen, Landkarten von China aus Google Maps zu entfernen.

Bis vor kurzem war unklar, ob Google überhaupt noch in China operieren darf. Die chinesiche Regierung hatte dem Internetkonzern Ende Juni damit gedroht, seine Betreiberlizenz nicht zu erneuern, wenn er chinesische Nutzer weiterhin automatisch auf seine in Hongkong gehostete Suchseite umleite. Erst nachdem der Suchanbieter die automatische Umleitung deaktiviert hatte, verlängerte die Regierung vergangene Woche Googles staatliche Lizenz für Internet Content Provider (ICP).

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Gefahren im Foxit PDF-Reader

Check Point warnt vor offener Schwachstelle, die derzeit von Hackern für Phishing ausgenutzt wird.

2 Tagen ago

Bitdefender entdeckt Sicherheitslücken in Überwachungskameras

Video-Babyphones sind ebenfalls betroffen. Cyberkriminelle nehmen vermehrt IoT-Hardware ins Visier.

2 Tagen ago

Top-Malware in Deutschland: CloudEye zurück an der Spitze

Der Downloader hat hierzulande im April einen Anteil von 18,58 Prozent. Im Bereich Ransomware ist…

2 Tagen ago

Podcast: „Die Zero Trust-Architektur ist gekommen, um zu bleiben“

Unternehmen greifen von überall aus auf die Cloud und Applikationen zu. Dementsprechend reicht das Burg-Prinzip…

2 Tagen ago

Google schließt weitere Zero-Day-Lücke in Chrome

Hacker nutzen eine jetzt gepatchte Schwachstelle im Google-Browser bereits aktiv aus. Die neue Chrome-Version stopft…

2 Tagen ago

Hacker greifen Zero-Day-Lücke in Windows mit Banking-Trojaner QakBot an

Microsoft bietet seit Anfang der Woche einen Patch für die Lücke. Kaspersky-Forscher gehen davon aus,…

2 Tagen ago