Online-Handel blickt optimistisch in die zweite Jahreshälfte

Ein oft genannter Vorteil des Online-Handels ist die Möglichkeit, Kunden in aller Welt zu erreichen. Aber für fast die Hälfte der im Rahmen des Projekts E-Commerce-Leitfaden durch IBI Research befragten Händler sind Kunden aus ihrer Region immer noch sehr wichtig.

Etwa die Hälfte der für diese Studie befragten Händler betreibt neben einem Webshop auch ein Ladengeschäft. Zwei Drittel davon bieten regionalen Kunden an, bestellte Waren versandkostenfrei im Laden abzuholen. Jeder zweite ermöglicht den Umtausch bestellter Waren im Ladengeschäft.

Interessant ist, dass selbst ein Drittel der Händler ohne Ladengeschäft besonderen Wert auf Kunden aus der Region legt. Sie locken regionale Kunden zum Beispiel durch Verzicht auf Versandkosten in einem bestimmten Umkreis, durch besondere Vergünstigungen oder Probierpakete, Installationsservice, Abholung ab Lager oder ähnliche Leistungen.

Für die Kunden bietet die Kombination aus Online-Shop und Laden den Vorteil, dass sie sich vor dem Online-Kauf im Laden oder erst im Laden beraten lassen und später Online kaufen können. Wie die Ergebnisse der Umfrage zeigen, werden beide Möglichkeiten genutzt. Im Durchschnitt informieren sich jedoch mehr Kunden vorab Online und kaufen dann im Laden als umgekehrt.

Aufschlussreich ist auch eine aktuelle Umfrage unter Surfern von Fittkau&Maass. Deren Fazit: Die Bedeutung von Suchmaschinen für den Kaufvorbereitungsprozess ist groß, aber nicht so übermächtig wie allgemein angenommen. In seiner aktuellen W3B-Studie stellte Fittkau&Maass deutschen Internet-Shoppern die Frage, wo sie bei ihrem letzten Einkauf mit der Online-Suche nach passenden Produkten begonnen haben. 43 Prozent davon steuerten ohne Umwege den Webshop an, in dem sie letztlich auch gekauft haben. Die Übrigen haben zunächst in Suchmaschinen recherchiert (28 Prozent), Preisvergleichsseiten (7 Prozent) oder Hersteller- beziehungsweise Marken-Websites (4 Prozent) abgefragt.


Laut der aktuellen W3B-Umfarge von Fittkau&Maass wird die Bedeutung von Suchmaschinen und Preisvergleichsseiten für Webshops überschätzt. Der Großteil wendet sich inzwischen direkt an den Online-Shop seines Vertrauens (Grafik: Fittkau&Maass).

Bedeutung regionaler Kunden nimmt noch zu

Die meisten Händler erwarten, dass die Bedeutung des Geschäfts mit regionalen Kunden insgesamt weiter zunimmt. Nur sechs Prozent sind anderer Ansicht. Dementsprechend richten die Händler auch ihr Marketing aus. Als wichtigste Werbemöglichkeit zur Gewinnung von Kunden aus der Region nannten jeweils etwa ein Drittel Hinweise im Ladengeschäft und regionale Zeitungen. Etwa ein Viertel wirbt auf regionalen Online-Portalen, ein weiteres Viertel engagiert sich bei Veranstaltungen in der Region.

Bei 35 Prozent der von IBI Research befragten Händler sind die Umsätze im Online-Shop deutlich höher als im Ladengeschäft. Für 43 Prozent ist das Ladengeschäft das Hauptstandbein. 11 Prozent der Umfrageteilnehmer geben an, dass die Umsätze sowohl Online als auch im Laden gleich sind.


Händler, deren Kunden fast ausschließlich
aus der Region stammen oder für die das Geschäft mit regionalen Kunden sehr wichtig ist, nutzen überwiegend noch traditionelle Werbeformen, um auf ihr Angebot aufmerksam zu machen (Grafik: IBI Research, E-Commerce-Leitfaden).

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ZDNet.de Redaktion

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