Die Federal Trade Commission (FTC) will untersuchen, ob Apple seine Position im Markt für mobile Software missbraucht, um Mitbewerbern zu schaden. Wie Bloomberg und das Wall Street Journal (WSJ) berichten, hat die Behörde ein formelles Ermittlungsverfahren gegen den iPhone-Hersteller eingeleitet.
Im Mittelpunkt des Interesses stehen die im Mai neu eingeführten Nutzungsbedingungen für Apples App Store. Sie schließen bestimmte Entwicklerwerkzeuge aus, mit denen Anwendungen plattformübergreifend nicht nur für das iPhone, sondern auch für Geräte von Mitbewerbern erstellt werden können. Dazu gehören Adobes Flash-Technologie und Novells Mono Touch.
Zudem hatte Apple Entwicklern von iPhone-Anwendungen Anfang vergangener Woche verboten, Werbung von Drittanbietern einzubinden, um seine eigene Plattform iAd zu stärken. Ein „unabhängiger Advertising-Service-Provider“ dürfe nicht der „Entwickler oder Vertreiber mobiler Geräte, mobiler Betriebssysteme oder Entwicklungsumgebungen“ sein. In diese Kategorie fällt AdMob, das zu Google gehört. Der Suchanbieter bedient den Markt für mobile Software mit seinem Betriebssystem Android und verkauft mit dem Nexus One ein eigenes Smartphone.
Laut WSJ haben die FTC und das US-Justizministerium über einen Zeitraum von mehreren Wochen darüber verhandelt, wer die Ermittlungen leiten wird. Offenbar hat sich die FTC durchgesetzt. Sie hatte schon mehrere Monate lang die Übernahme von AdMob durch Google geprüft und ist mit dem Markt für mobile Werbung vertraut.
Die Ermittlungen der FTC sind die jüngsten in einer Reihe von Verfahren, die gegen Apple eingeleitet wurden. Zuvor hatte die Außenhandelsbehörde International Trade Commission (ITC) angekündigt, sie werde einer Klage von HTC nachgehen, wonach Apple fünf Smartphone-Patente des taiwanischen Handyherstellers verletzen soll. Das Justizministerium interessiert sich zudem für Apples Musikgeschäft und seinen Einfluss auf die Preisgestaltung im Markt für Musikdownloads.
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