Google-Partner wollen Klarheit über weiteres Vorgehen in China

In einem Brief haben 27 chinesische Werbepartner von Google den Suchanbieter dazu aufgefordert, seine Pläne für das weitere Vorgehen in China offenzulegen. In dem Schreiben, das der staatliche Fernsehsender CCTV auf seiner Website veröffentlicht hat, bemängeln die Firmen, dass Google sich seit Beginn der Auseinandersetzung mit der chinesischen Regierung nicht mit ihnen in Verbindung gesetzt habe.

Die Google-Partner fürchten um ihre Geschäfte, sollte sich der Suchanbieter dazu entscheiden, seine chinesische Suchmaschine Google.cn zu schließen. Zudem verlangen sie, zu erfahren, wie Google sie entschädigen möchte, falls sich der Konzern tatsächlich vom chinesischen Suchmarkt zurückzieht.

„Wir verstehen, dass Google seine eigenen Werte hat“, heißt es in dem Brief. „Was wir jedoch nicht nachvollziehen können ist, dass Google bis jetzt keinerlei Gespräche mit uns über einen Alternativplan geführt hat.“ Der Suchanbieter selbst wollte sich bislang nicht zum Inhalt des Schreibens äußern, erklärte gegenüber dem Wall Street Journal jedoch, dass man es derzeit überprüfe.

Erst zu Beginn dieser Woche hatte die chinesische Regierung den Geschäftspartnern von Google.cn dazu geraten, sich einen Alternativplan zurechtzulegen, für den Fall, dass Google China den Rücken kehrt. Die Gespräche zwischen der Regierung und dem Suchanbieter stecken offenbar in der Sackgasse. Laut Financial Times steht Googles chinesische Suchmaschine vor dem Aus.

Nach der Entdeckung von Angriffen, die angeblich aus China kamen, hatte Google im Januar die Selbstzensur seiner Suchmaschine Google.cn gestoppt. Auf einer Konferenz in Abu Dhabi teilte Google-Chef Eric Schmidt in der vergangenen Woche mit, dass die Verhandlungen mit der chinesischen Regierung kurz vor dem Abschluss stünden.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Abo für Facebook: Verbraucherzentrale NRW klagt erneut gegen Meta

Diesmal geht es um das neue Abomodell für Facebook und Instagram. Die Verbraucherschützer klagen auf…

7 Stunden ago

Jedes zweite Gerät mit Redline-Infostealer infiziert

Infostealer-Infektionen haben laut Kaspersky-Studie zwischen 2020 und 2023 um mehr als das sechsfache zugenommen.

12 Stunden ago

Kaspersky warnt vor kritischen Sicherheitslücken in Cinterion-Modems

Betroffen sind Millionen IoT- und M2M-Geräte Geräte weltweit. Unter anderem können Angreifer per SMS Schadcode…

17 Stunden ago

Google schließt Zero-Day-Lücke in Chrome

Von ihr geht ein hohes Risiko aus. Angreifbar sind Chrome für Windows, macOS und Linux.

3 Tagen ago

KI erkennt Emotionen in echten Sportsituationen

Forschende des KIT haben ein Modell zur Emotionsanalyse entwickelt, das affektive Zustände ähnlich genau wie…

4 Tagen ago

Ermittlern gelingt weiterer Schlag gegen Ransomware-Gruppe LockBit

Sie decken die Identität des Kopfs der Gruppe auf. Britische Behörden fahnden mit einem Foto…

5 Tagen ago