Sechs Faktoren zur Abwägung von Virtualisierungsprojekten

Aufgrund der Hochverfügbarkeitsfunktionen von Tools wie
VMotion von VMware, das die Migration von Arbeitslasten zwischen
verschiedenen Hosts erlaubt, besteht die Gefahr, dass der Backup-Bedarf
unterschätzt wird.

In einer physikalischen Umgebung werden im Allgemeinen
Softwareagenten auf Serverbetriebssystemen installiert, die Anwendungen
und Daten auf Festplatten oder Bändern sichern. In einer virtuellen Welt
sind VMs aber vollständige logische Umgebungen, die ein Betriebssystem,
Anwendungen und Daten beinhalten.

Während die meisten Organisationen anfangs einfach weiter
Sicherungsagenten auf ihren VMs installieren, werden nur die Anwendungen
und Daten gesichert – nicht das Betriebssystem. Das bedeutet, dass bei
einem Ausfall der VM ein kompletter Neuaufbau des Betriebssystems
erforderlich sein kann, ehe das gesamte System wiederhergestellt werden
kann.

Ein weiterer Einwand betrifft die gleichzeitige Sicherung
verschiedener VMs auf demselben Speichervolumen – oder in demselben
Bereich des SAN, in dem die Daten gespeichert werden. Hierbei besteht
die Gefahr, dass das System eine VM mit einer anderen überschreibt oder
diese an den falschen Platz verschiebt, was zu großem administrativem
Aufwand führt.

Eine weitere Herausforderung betrifft den Streit um Ressourcen.
Aufgrund der hohen Serverrechenleistung, die für die Ausführung von
Backup-Aktivitäten erforderlich ist, kommt es zu einer Beeinträchtigung
der Leistung, falls zu diesem Zeitpunkt keine ungenutzten Ressourcen
freigegeben werden.

Paul Mew von Ramsac sagt, dass in vielen Fällen virtualisierte
Umgebungen auf dieselbe Weise gesichert werden wie physikalische. „Aber
es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie ein solcher Verwaltungsaufwand
vereinfacht und reduziert werden kann“, fügt er hinzu.

Spezialisierte Backup-Tools

Daher beginnen manche Organisationen einige Zeit nach der
Implementierung damit, spezialisierte Backup-Tools für virtuelle
Umgebungen zu verwenden, um diese Problematik zu umgehen. Eine solche
Software macht es möglich, die gesamte VM-Instanz zu klonen und
wiederherzustellen oder alternativ Daten-Snapshots auf neu erstellte
Klone hochzuladen, wodurch Zeit gespart wird.

Was diese Tools nicht bieten, ist eine granuläre,
anwendungsspezifische Wiederherstellung, sodass Mitarbeiter eine
komplette VM-Instanz wiederherstellen müssen, selbst wenn nur eine Datei
verloren oder beschädigt ist. Da jede VM zudem vollständig gesichert
wird, selbst mit aktivierter Snapshot-Funktion, erfordert sie auf
SAN-Ebene wahrscheinlich mehr Speicherkapazität.

Deduplizierungstechnologie, wie sie in manchen SANs als Standard
integriert ist, kann sich jedoch in diesem Zusammenhang als nützlich
erweisen. Diese Deduplizierungs-Tools stellen sicher, dass nur die
veränderten oder hinzugefügten Informationen gesichert werden.

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ZDNet.de Redaktion

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