Sechs Faktoren zur Abwägung von Virtualisierungsprojekten

Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten werden
Entscheidungsträger für Finanzen nur dann teure Entwicklungen absegnen,
wenn gleichzeitig eine eindeutige Gewinnsteigerung präsentiert wird.

Üblicherweise werden Virtualisierungsprojekte durch die
verringerten Strom- und Kühlkosten gerechtfertigt, obwohl dies nicht die
einzige Möglichkeit darstellt.

Zur Ermittlung des Energieverbrauchs der IT-Abteilung ist es im
Allgemeinen notwendig, genau festzustellen, welche Geräte lokal
vorhanden sind und wie viel Strom jede Komponente aus dem Netz zieht.

Der nächste Schritt wäre, die Kollegen der Gebäudeverwaltung nach
den Kosten für Strom je Einheit zu fragen, bevor abgeschätzt wird, wie
viel Energie durch eine Konsolidierung und Virtualisierung der Server
eingespart werden könnte.

Die Differenz zwischen den Kosten vor und nach der
Virtualisierung kann dann als Grundlage für einen Geschäftsvorschlag
dienen.

Dies ist im unternehmerischen Kontext jedoch nicht die einzige
Überlegung: Ein weiterer Punkt ist, wie die Kosten für die
virtualisierten Ressourcenpools (statt für die einzelnen Geräte) unter
den Geschäftseinheiten aufgeteilt werden. In der Vergangenheit haben
viele Abteilungsleiter die Kosten für die eigenen Anwendungsserver oft
selbst finanziert.

Kontrollverlust

Der Wechsel in eine virtualisierte Welt könnte auch personalpolitische
Konsequenzen haben. Für einige Manager stellt unter Umständen der
Kontrollverlust über ihre Anlagen ein Problem dar, während andere nur
widerstrebend bereit sind, Ressourcen mit anderen Einheiten zu teilen.

Infolgedessen kann es notwendig werden, alle an einen Tisch zu
bringen, um die Probleme beizulegen. So kann es darum gehen zu
gewährleisten, dass die Finanzabteilung zum Ende des Quartals
ausreichende Kapazitäten zur Verfügung hat, um die Unternehmensbilanzen
zu erstellen, oder auch zu entscheiden, ob Ausgleichsbuchungsmechanismen
eingeführt werden oder die IT-Finanzierung über pauschale Fonds erfolgen
soll.

Roy Illsley, leitender Analyst bei der Butler Group, sagt, dass
nur wenige auf Ausgleichsbuchungen setzen, da die Organisationen zumeist
nicht ausgereift genug sind, um solch ein System zu nutzen. „Und dann
fangen die Zugeständnisse an. Es ist wie bei einem Restaurantbesuch.
Wenn man die Leute gut kennt, teilt man die Rechnung wahrscheinlich
einfach durch sechs, aber falls nicht, will vermutlich jeder seinen
eigenen Anteil zahlen“, sagt er.

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ZDNet.de Redaktion

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