Das Landeskriminalamt Thüringen hat zwei Männer festgenommen, die seit mehreren Jahren gefälschte Computerprogramme an arglose Kunden verkauft haben sollen, darunter auch Software von Microsoft. Zudem stehen sie in Verdacht, Gelder von Verbrauchern im In- und Ausland per Vorkasse kassiert zu haben, ohne die bestellten Waren auszuliefern.
Die Tatverdächtigen waren ins Visier der Ermittler geraten, nachdem von ihnen vertriebene Software beim Produkt-Identifikations-Service (PID-Service) von Microsoft eingegangen war. Der Hersteller erwirkte eine einstweilige Verfügung und erstattete Strafanzeige.
In der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Erfurt vom 7. August 2009 wird den Verdächtigen vorgeworfen, in einem Zeitraum von knapp zweieinhalb Jahren an über 260 Abnehmer illegale Software verkauft zu haben. In den meisten Fällen handelte es sich um Kopien von Office 97 Professional. Allein damit sollen die Beschuldigten fast 40.000 Euro umgesetzt haben.
Eine auf die Aufklärung von Computerstraftaten spezialisierte Einheit des LKA Thüringen nahm die Tatverdächtigen heute fest und durchsuchte ihre Büro- sowie Wohnräume. Dem Zugriff war eine verdeckte Beobachtung vorausgegangen. Beide Männer wurden dem Haftrichter vorgeführt, ihnen drohen Strafen von bis zu fünf Jahren Gefängnis.
Obwohl die vorbestraften Angeklagten Kenntnis davon hatten, dass gegen sie ein Ermittlungsverfahren anhängig ist, bestritten sie ihren Lebensunterhalt weiterhin zum Teil mit dem Verkauf von Software über das Internet. Da der Verdacht besteht, dass sie auch nach einer früheren Durchsuchung weiterhin Raubkopien verkauft haben, wurden weitere Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Der Bericht zeigt bereits nutzbare Angriffsanwendungen und bewertet die Risiken, die davon ausgehen.
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