In den meisten Clustern gibt es nicht mehr als acht Fernsehkanäle, die für den Internet-Downstream genutzt werden. In vielen Clustern sind es auch weniger. Meist liegen die Kanäle auf den Frequenzen 546 bis 610 MHz. In einem solchen Cluster stehen insgesamt 400 MBit/s an Bandbreite zur Verfügung. Da die Gesamtbandbreite in Stückelungen zu 50 MBit/s genutzt werden kann, ist eine maximale Downloadgeschwindigkeit nur von acht Nutzern im Cluster gleichzeitig zu erzielen.
Bei EuroDocsis 3.0 werden vier Fernsehkanäle zu einem Datenkanal zusammengefasst. Der Standard schreibt mindestens vier Kanäle vor und spezifiziert kein Maximum. Die auf dem Markt erhältlichen Kabelmodems beherrschen jedoch nur eine Bündelung von vier Kanälen.
Tauscht man in einem Cluster einfach CMTS und Kabelmodems gegen Modelle mit EuroDocsis-3.0-Unterstützung aus, so lässt sich eine Geschwindigkeit von 100 MBit/s von maximal vier Teilnehmern gleichzeitig erzielen. Bei einer angenommen Clustergröße von 100 Nutzern kommt es somit zwangsläufig sehr häufig zu Einschränkungen, die darauf hinauslaufen, dass die gebuchte Geschwindigkeit nicht erreicht werden kann.
Hier sind die Kabelnetzbetreiber in der Pflicht, die Netze so weit auszubauen, dass der einzelne Anwender die bestellte Bandbreite nicht nur zu nachtschlafender Zeit nutzen kann. Eine Verkleinerung der Cluster bietet sich als Lösung nur bedingt an. Ein CMTS ist in der Regel an den Glasfaserbackbone des Kabelnetzbetreibers angebunden. Die Aufstellung weiterer CMTS macht meist kostenintensive Kabelverlegungsarbeiten erforderlich.
Die heutigen Kabelnetze sind vielfach nur bis 606 MHz ausgebaut. Für eine Versorgung mit 100-MBit/s-Internet ist daher ein Ausbau auf 862 MHz unerlässlich. So können 30 neue Kanäle oder 1,5 GBit/s an zusätzlicher Bandbreite pro Cluster geschaffen werden. Kabel BW hat bereits sein gesamtes Netz auf 862 MHz aufgerüstet. Daher muss Kabel BW nur noch EuroDocsis-3.0-fähige CMTS installieren, um bis zu 2 GBit/s Bandbreite in jedem Cluster zur Verfügung stellen zu können – unter der Voraussetzung, dass der gesamte Bereich ab 546 MHz für den Internetdownstream genutzt wird.
Kabel Deutschland und Unity Media haben den Ausbau bisher weniger intensiv vorangetrieben. Daher ist bis 2010 nur in wenigen Städten außerhalb Baden-Württembergs damit zu rechnen, dass Geschwindigkeiten von 100 MBit/s und mehr angeboten werden.
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