Frankfurter Buchmesse: Wo stehen E-Book-Reader?

Die Standardisierung ist für die Analysten Weiner und McGuire ein wichtiger Faktor, damit sich E-Books durchsetzen. Auch die Verleger hätten sich wesentlich schneller auf bestimmte Standards festgelegt, als dies bei der ersten Generation von E-Books der Fall gewesen sei, so die Gartner-Experten. Dazu zählen sie nicht nur das Epub-Format, sondern auch das DRM-System von Adobe. Denn um die Verbreitung der E-Books zu reglementieren, unterstützen mittlerweile die meisten Reader auch die Adobe-Lösung.

So gibt es für die Leser von E-Books zwar weniger Probleme bei der Entscheidung für das richtige Format, dafür sind sie aber an spezielle Online-Shops gebunden – abhängig davon, welchen Reader sie nutzen. Der Kindle ist – wenig überraschend – mit Amazons Internetbuchladen verknüpft. Anwender der Sony-Geräte können ihre digitalen Bücher von Libri.de beziehen. Und die Online-Plattform Libreka vertreibt den E-Book-Reader Cybook Opus von Bookeen. Diese Bindung der Hardware an bestimmte Web-Shops ist eine Hürde, die E-Books erst noch überwinden müssen.

Ein weiterer Punkt, der dem Markterfolg im Wege stehen könnte, sind die noch immer relativ hohen Preise der Reader. Mit 249 Euro ist das Cybook Opus noch eines der günstigeren Geräte. Der Wisereader des chinesischen Herstellers Hanvon kostet immerhin nur 190 Euro. Doch die meisten Geräte bewegen sich in einem Spektrum zwischen 250 und 300 Euro, der „txtr reader“ liegt mit 319 Euro etwas darüber. Höherklassige Reader können bis zu 700 Euro kosten.

Um massentauglich zu sein, müssten die Preise aber noch deutlich fallen, so Gartner. Doch die Marktbeobachter geben hier Anlass zur Hoffnung: Denn sie gehen davon aus, dass die Preise für die Hardware-Komponenten – vor allem für die E-Ink-Displays – fallen werden. Somit sollten auch die Geräte insgesamt billiger werden.

Neben den günstigeren Anschaffungskosten könnte auch eine technische Verbesserung den Markt noch vorantreiben. Doch dafür ist etwas Geduld notwendig. Denn laut txtr-CTO Andreas Steinhauser plant E-Ink, erst 2011 auch farbige Displays auf den Markt zu bringen.

Vor allem der Preis wird laut Gartner aber künftig darüber entscheiden, an welche Zielgruppe sich ein E-Book-Reader richtet. So werde es künftig speziell Geräte für Privatnutzer geben, die weniger als 300 Dollar kosten und über eine eingeschränkte Akkuleistung sowie begrenzten Speicher verfügen.

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ZDNet.de Redaktion

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