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Die fünf größten Flops des Jahres

Das Jahr neigt sich dem Ende zu, Zeit ein erstes Resümee zu ziehen. Die letzten zwölf Monaten brachten unserer Branche Gutes, aber auch Schlechtes. In diesem Posting möchte ich mich aber auf Technologien und Produkte beschränken. Und los geht’s:

1. Windows Vista
Was für eine Enttäuschung! Das neue Windows braucht Ressourcen ohne Ende, funktioniert schlecht mit älterer Hardware, macht Probleme mit diversen Anwendungen sowie Peripheriegeräten – und ist vor allem teuer. Die Anwender greifen lieber zum veralteten Windows XP, und Microsoft hofft auf das kommende Windows 7.

2. Palm
Ich habe so gehofft, dass es mit dem Hersteller der kultigen Palms und Treos endlich wieder aufwärts geht. Stattdessen muss das Unternehmen eine harte Kosolidierungsphase mit Entlassungen über sich ergehen lassen. Aber nicht nur das. Auch auf Produktseite sieht es nicht rosig aus. Den mit großem Tamtam angekündigten Foleo hat Palm kurze Zeit später zurückgezogen. Dem einzigen neuen Produkt dieses Jahres, dem Palm 500v fehlen innovative Features, um gegen die etablierte Smartphone-Konkurrenz bestehen zu können. Hoffentlich kann Palm im nächsten Jahr mit besseren Produkten überzeugen.

3. Eee PC
Der beste mobile PC/Palmtop hat schon vor einem guten Jahrzehnt das Zeitliche gesegnet. Ich spreche vom Psion Series IIIa. Das war ein richtiger Westentaschen-Computer. Klein, sparsam mit dem Strom, ausgestattet mit allen notwendigen Programmen für das Arbeiten unterwegs – und mit einer erstaunlich praktikablen Tastatur. Seitdem warte ich auf einen Nachfolger. Nach der Riesenenttäuschung UMPC – viel zu teuer – kam aus dem Nichts der Hoffnungsträger Eee PC von Asus. Doch während die ganze Welt schon in den Genuß des mit 299 Euro recht günstigen Gerätes kommt, müssen wir weiter auf den wahren und echten Nachfolger des Psion Series IIIa warten. Asus hat soeben den Verkaufsstart in Deutschland auf das nächste Jahr verschoben.

4. Apple Iphone
Ja, auch das ist für mich eine Enttäuschung, obwohl ich ein großer Fan des an sich genialen Apple-Smartphones bin. Was mich stört, ist nicht, wie viele annehmen werden, der Preis. Klar, 399 Euro sind objektiv gesehen kein Schnäppchen. Verglichen mit anderen Highend-Handys steht das Iphone aber nicht so schlecht da. Auch die Tarife gehen einigermaßen in Ordnung. Schließlich ist das Surfen über alle T-Mobile-Hotspots inbegriffen. Nein, es sind kleine Details, wie das fehlende Copy and Paste. Noch schlimmer aber ist, dass es bislang für Dritthersteller keine Möglichkeit gibt, Software für das Iphone herzustellen, außer über das Web-Kit. Außerdem fehlt mir eine native Anbindung an Exchange über Active-Sync sowie Pushmail vom Exchange-Server. Immerhin, für nächstes Jahr hat Apple ein SDK angekündigt – und sucht außerdem einen Entwickler, der die Entwicklung der Exchange-Anbindung koordinieren soll.

5. Die Web-2.0-Krise
Die Revolution frisst ihre Kinder. So könnte man beschreiben, was gerade in der Web-2.0-Szene passiert. Nehmen wir beispielsweise Facebook und Studi-VZ. Beides soziale Netzwerke, speziell für Studenten. Der eine Marktführer weltweit, der andere im deutschsprachigen Raum. Der Erfolg beider Unternehmen basiert ausschließlich auf den von den Usern kostenlos eingestellten Content. Der soll jetzt über Werbung versilbert werden. Doch die User wehren sich dagegen, dass ihre Profile Werbetreibenden für gezielte Anzeigenschaltungen zur Verfügung gestellt werden. Ergebnis: Sowohl Facebook als auch Studi-VZ mussten jüngst ihre Werbemodelle zurückziehen. Doch das ist nur die Spitze des Eisberges. Jeder Verlag, der auf sich hält, versucht sich am Mitmach-Netz. Es wäre doch nur zu schön: Die dummen User geben einem kostenlos ihren Content, und man selbst macht den großen Reibach damit. Aber ach und o weh, die User schießen quer. Das musste jüngst die Süddeutsche Zeitung mit ihrem Mitmach-sued-café erfahren. Dort gab es tatsächlich Nutzer, die nicht so kommentiert haben, wie es der Verlag gern gehabt hätte. Und da man Angst vor rechtlichen Konsequenzen hat, darf jetzt nur noch während der üblichen Geschäftszeiten kommentiert werden.

ZDNet.de Redaktion

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