Ballmer im Interview: Google, die Wirtschaft und Windows 7

ZDNet: Das sich am besten entwickelnde Segment im PC-Geschäft sind in einer insgesamt schwierigen Zeit die Netbooks. Was bedeutet das für Microsoft, sowohl vom technologischen als auch vom wirtschaftlichen Standpunkt her gesehen?

Ballmer: Wir schlagen uns sehr gut bei Netbooks. Ich bin mir nicht sicher, ob die Kunden wussten, ob es sich um PCs handelte oder etwas anderes, als die ersten Modelle auf den Markt kamen. Ich denke aber, inzwischen weiß jeder, dass ein Netbook ein günstiger Personal Computer in einem kompakten Gehäuse ist. Wir bedienen das Segment sehr gut mit Windows XP, das dafür passt. Vista passt dafür nicht. Wir arbeiten hart daran, zu gewährleisten, dass Windows 7 sich auch mit Netbooks gut verträgt.

Aus der Business-Perspektive ist klar, dass Low-Cost-Maschinen auch ein bisschen weniger Umsatz pro verkauftem Gerät für Microsoft bedeuten. Dennoch glaube ich, dass Netbooks uns eine Möglichkeit eröffnen, den gesamten PC-Markt voranzutreiben und auszubauen.

ZDNet: Selbstverständlich wird alles, was Sie und die anderen Sprecher auf der CES gesagt haben, vor dem Hintergrund der schwierigen Wirtschaftslage interpretiert. Welche Auswirkungen hat die wirtschaftliche Situation auf Microsoft?

Ballmer: Es gibt meiner Ansicht nach zwei Standpunkte. Einmal: Was passiert mit dem Umsatz in unserer Branche? Insgesamt gesehen wird er sicher niedriger sein, als er es bei einer kontinuierlichen Entwicklung hätte sein können. Das wird alle betreffen, sei es nun Microsoft, Cisco, Intel oder wen auch immer.

Dennoch wird sich die Innovationsgeschwindigkeit in unserem Geschäft nicht ändern. Auch die Möglichkeiten, die es bietet, werden sich nicht ändern. Die Kernfrage ist also: Wie können wir uns als Branche an die geänderten Umstände anpassen? Die Antwort darauf wird für unterschiedliche Firmen unterschiedlich ausfallen.

Nicht vergessen werden sollte dabei jedoch, Forschung und Entwicklung nach wie vor voranzutreiben, denn daraus erwächst die Stärke jedes einzelnen Unternehmens in der Zukunft. Noch arbeitet jeder an seinen Plänen. Auch wir – daher kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht viel dazu sagen.

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ZDNet.de Redaktion

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