Laut dem Datenschutzbarometer 2008 (PDF) verstoßen 45 von 100 Websites gegen gesetzliche Bestimmungen zum Verbraucherschutz oder weisen sonstige Indikatoren eines mangelhaften Schutzniveaus auf. Für die Studie von Xamit wurden 26.209 deutsche Internetpräsenzen untersucht. Überprüft haben die Forscher unter anderem das heimliche Erstellen von Webstatistiken, den Einsatz von Kontaktformularen ohne Datenschutzerklärung, die Verwendung unsicherer Webshop-Software sowie die Einbindung von Werbung ohne Hinweis auf die hierdurch generierten Nutzerdaten.

Lediglich 17 Prozent der Website-Anbieter mit Kontaktformular auf ihren Internetseiten informieren per Datenschutzerklärung über den Umgang mit den von ihnen erhobenen Daten. Und auch bei der Erstellung von Webstatistiken hat noch kein Umdenken stattgefunden: 95 Prozent der Website-Betreiber, die Marktführer Google Analytics einsetzen, verheimlichen ihre Erhebungen und verschweigen, dass die gewonnenen Nutzerdaten an anderer Stelle zu personifizierten Bewegungsprofilen zusammengeführt werden können.

Nur 19 Prozent der Webshops mit Standardwebshopsoftware auf PHP-Basis verwenden aktuelle Software- beziehungsweise PHP-Versionen. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass mehr als vier Fünftel der Webshops besonders anfällig für Manipulationen und den Diebstahl von Kundendaten sind.

In puncto Werbeeinbindung ergibt sich ein ähnliches Bild: Knapp 80 Prozent derjenigen Unternehmen und Institutionen, die via Google Adsense Werbung Dritter auf ihren Internetseiten platzieren, verstoßen gegen die Nutzungsbedingungen des Anbieters und verschweigen beispielsweise, dass im Rahmen des Google-Dienstes Cookies gesetzt beziehungsweise IP-Nummern an Google übertragen werden.

ZDNet.de Redaktion

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