In einem Interview mit der britischen Zeitung Daily Telegraph hat Steve Wozniak geäußert, dass möglicherweise eine „kleine Version des Dot-Com-Crashs“ wie im Zeitraum 2000 bis 2002 anstehe. Die Überbewertung von Web-2.0- und Social-Networking-Angeboten durch Investmentfirmen könnte zu einem Abschwung führen.
Wozniak, der für seine freimütigen Meinungsäußerungen bekannt ist, sah darin nichts Verwerfliches. Ein kleiner Abschwung könnte der gesamten Computer-Industrie nicht schaden, sagte er. Seit zwanzig Jahren handle es sich bei dieser Branche um einen „Replacement- und Upgrade-Markt“. Die derzeitige Finanzkrise könnte dazu führen, dass es in diesem Markt zu Verzögerungen komme.
Auch in Sachen iPod leistete sich der Apple-Mitgründer eine Meinung, die der Apple-Marketing-Abteilung nicht gefallen dürfte. „Sachen wie der iPod sterben nach einer Weile“, sagte er. Der iPod sei schon sehr lange die Nummer eins der Musikplayer. Geräte wie der iPod, bestimmte Transistor-Radios oder der Walkmann überlebten sich irgendwann. „Von diesen Sachen hat jeder irgendwann zwei oder drei. Wenn man sie überall sieht, werden sie sehr billig, und man kann davon nichts mehr verkaufen.“
Im Vergleich des quelloffenen Google-Betriebssystems Android mit dem proprietären Betriebssystem des iPhone 3G brach Wozniak eine Lanze für das Android. „Die Verbraucher bekommen nicht alles, was sie wollen, wenn die Unternehmen ihre Produkte verschließen“, sagte er. „Ich würde für das iPhone 3G gern mächtigere Anwendungen schreiben, als mir erlaubt ist.“
Welche Produkte Apple künftig herausbringe, wisse er auch nicht, sagte der Apple-Mitgründer. „Das weiß niemand, nicht einmal Steve Jobs.“ Steve Wozniak und Steve Jobs hatten Apple im April 1976 gegründet. Wozniak zog sich Mitte der 80er Jahre zurück, blieb Apple aber verbunden.
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