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Dateiformate und -dienste auf dem Mac: HFS, NFS, Xsan, ZFS

HFS: HFS steht für Hierarchical File System. Es handelt sich um ein proprietäres Dateisystem, das bereits seit 1986 auf dem Mac zum Einsatz kommt. HFS beherrscht Dateinamen, die bis zu 31 Zeichen lang sein können, unterstützt bestimmte Metadaten und teilt die Datei in eine Ressource und eine Data Fork, die unabhängig voneinander geschrieben und gelesen werden können. Mit HFS lassen sich bis zu 65.536 Dateien verwalten, eine Beschränkung, die auch zum Nachfolger HFS+ führte, der mit einer unbegrenzten Anzahl an Dateien klarkommt. Unter Mac OS X wird HFS kaum noch eingesetzt, da der Mac von diesem System aus nicht gestartet werden kann. Ein zusätzlicher Grund für die Weiterentwicklung von HFS ist dessen ineffiziente Speichernutzung.

HFS+ wurde 1998 eingeführt und ist seitdem das maßgebliche Dateisystem auf dem Mac. Es zeichnet sich durch seine geringe Blockgröße von 4 KByte und damit eine sehr effiziente Ausnutzung des Festplattenspeichers aus, was eine Defragmentierung nahezu überflüssig macht (dies geschieht auf dem Mac ohnehin im Hintergrund). Zudem hat Apple HFS+ um eine Journaling-Funktion erweitert, die für konsistente Daten sorgt, da selbst fehlgeschlagene Schreibvorgänge und der damit verbundene Datenverlust rückgängig gemacht werden kann. Mit Mac OS X 10.5 lassen sich theoretisch 2,1 Milliarden Dateien verwalten, die laut Spezifikation Millionen von Terabyte groß sein können.

Tipp: Falls man von einem Windows-PC auf ein mit HFS+ formatiertes Laufwerk, Disk Image oder Dump File zugreifen möchte, eignet sich hierfür das kostenlose Tool HFSExplorer. Daneben existiert mit MacDrive ein kostenpflichtiges Programm (50 Dollar), das HFS-Volumes unter Windows lesen, beschreiben und formatieren kann. Außerdem können HFS-Laufwerke mit MacDrive analysiert und repariert werden.

Exkurs: Mac OS Extended

Beim Versuch mit Apples eigenem Festplatten-Dienstprogramm, eine Festplatte oder einen USB-Stick neu zu formatieren, begegnet man dem Begriff „Mac OS Extended“. Dahinter verbirgt sich nichts anderes als HFS+ in vier Ausprägungen: reines HFS+, Journaled, Journaled mit Groß- und Kleinschreibung sowie nur mit Groß- und Kleinschreibung. Gerade die Unterscheidung von Groß- und Kleinschreibung birgt diverse Möglichkeiten, aber auch mehr Risiken inkompatibler Dateinamen.

NTFS: Das aus der Windows-Welt stammende New Technology File System wird von Mac OS X standardmäßig nur im Lesemodus unterstützt, was vor allem in heterogenen Umgebungen ein echtes Hindernis ist. Allerdings lässt sich diese Einschränkung mithilfe geeigneter Software umgehen. Den NTFS-Schreibmodus unter Mac OS realisiert die kommerzielle Lösung NTFS für Mac OS von Paragon (29,95 Euro). Aber auch der kostenlosen NTFS-Treiber NTFS-3G, der ab Mac OS X 10.4 (Universal) läuft und MacFUSE 1.7 oder höher benötigt, erlaubt den vollen Zugriff auf eine NTFS-Partition.

MS-DOS (FAT16/FAT32): Gerade in einer gemischten Mac-Windows-Umgebung will man per USB-Stick oder externer Festplatte Daten bequem austauschen können. Hierfür unterstützt Mac OS X die Windows-Dateisysteme FAT16 und FAT32, die mit einer Blockgröße von 32 respektive 4 KByte arbeiten und Dateigrößen von maximal 2 beziehungsweise 4 GByte beherrschen. Ob in FAT16 oder FAT32 formatiert wird, entscheidet die Partitionsgröße: Bei 512 MByte und weniger wird eine FAT16-Partition angelegt, darüber hinaus kommt automatisch FAT32 zum Einsatz. Das spielt zum Beispiel bei älteren CF-Speicherkarten eine Rolle, die nur FAT16 beherrschen.

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ZDNet.de Redaktion

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