US-Justiz äußert Bedenken gegen Google-Yahoo-Deal

Das US-Justizministerium hat erstmals klar Bedenken gegen das Werbeabkommen zwischen Yahoo und Google geäußert. Wie eine mit den Untersuchungen vertraute Quelle mitteilte, befürchtet das Department of Justice, dass die Zusammenarbeit zwischen den beiden Suchanbietern kurzfristig die Preise für Online-Werbung erhöhen wird und dass das Abkommen Yahoo zum Ausstieg aus dem eigenen Geschäft mit Suchwerbung bewegen könnte. Google und Yahoo hätten bislang noch nicht auf die Äußerungen des Ministeriums reagiert, so die Quelle.

Dem Bericht zufolge sind die Untersuchungen noch nicht so weit fortgeschritten, dass sich das Ministerium auf eine Aussage über die Legalität des Abkommens oder mögliche rechtliche Schritte gegen Yahoo oder Google festlegen will. Eine Sprecherin des Department of Justice wollte den Bericht nicht bestätigen und verwies auf die laufenden Ermittlungen.

Mit dem American Antitrust Institute (AAI) hat sich eine weitere Organisation gegen den Werbedeal von Google und Yahoo ausgesprochen. Das AAI fordert, dass die Wettbewerbsbehörden die Gültigkeit des Abkommens auf Yahoos US-Website beschränken. Auch soll Yahoo nur dann Anzeigen von Google einblenden dürfen, wenn das Unternehmen nicht über eine ausreichende Anzahl eigener Anzeigen verfügt. Außerdem dürfe das Abkommen keine wirtschaftlichen Anreize für Yahoo enthalten, zusätzliche Anzeigen bei Google einzukaufen.

„Die von Google und Yahoo bereitgestellten Informationen sind nicht ausreichend, um unsere Zweifel zu zerstreuen, dass das Abkommen wettbewerbswidrig ist“, erklärte die AAI. „Allein die Tatsache, dass zwei Unternehmen in einem bereits auf wenige Anbieter konzentrierten Markt einen Marktanteil von über 90 Prozent erhalten, lässt uns zweifeln.“

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

MadMxShell: Hacker verbreiten neue Backdoor per Malvertising

Die Anzeigen richten sich an IT-Teams und Administratoren. Ziel ist der Zugriff auf IT-Systeme.

4 Stunden ago

April-Patches für Windows legen VPN-Verbindungen lahm

Betroffen sind Windows 10 und Windows 11. Laut Microsoft treten unter Umständen VPN-Verbindungsfehler auf. Eine…

5 Stunden ago

AMD steigert Umsatz und Gewinn im ersten Quartal

Server-CPUs und Server-GPUs legen deutlich zu. Das Gaming-Segment schwächelt indes.

14 Stunden ago

Google stopft schwerwiegende Sicherheitslöcher in Chrome 124

Zwei Use-after-free-Bugs stecken in Picture In Picture und der WebGPU-Implementierung Dawn. Betroffen sind Chrome für…

2 Tagen ago

Studie: 91 Prozent der Ransomware-Opfer zahlen Lösegeld

Die durchschnittliche Lösegeldzahlung liegt bei 2,5 Millionen Dollar. Acht Prozent der Befragten zählten 2023 mehr…

2 Tagen ago

DMA: EU stuft auch Apples iPadOS als Gatekeeper ein

Eine neue Analyse der EU-Kommission sieht vor allem eine hohe Verbreitung von iPadOS bei Business-Nutzern.…

2 Tagen ago