Intel Modular Server im Test: Rechenpower für KMUs

Die beiden identischen Blades im ZDNet-Testgerät besitzen einen Intel-5000P-Chipsatz (Blackford), bestückt mit je zwei Xeon-L5410-Prozessoren. Die 50-Watt-CPUs sind in 45-Nanometer-Technologie gefertigt und mit 2,33 GHz getaktet. Als Hauptspeicher kommen je zwei DDR2-FB-DIMMs mit 667 MHz Effektivtakt zum Einsatz. Die Tatsache, dass nur zwei Module zum Einsatz kommen, bedingt den Betrieb im Dual-Channel-Modus. Intel-5000-Chipsätze beherrschen beim Einsatz von vier Modulen auch Quad-Channel-Modus mit einer effektiven Bandbreite von 256 Bits.

Bei der Auswahl der Blades ist es grundsätzlich ist es empfehlenswert, 45-Nanometer-Quad-Core-Prozessoren zu verwenden. Ein Quad-Core-Prozessor verbraucht nur unwesentlich mehr Strom als ein Dual-Core-Prozessor mit gleichem Takt. Gemessen am Gesamtsystem sind die Anschaffungskosten vernachlässigbar gering. Gänzlich unsinnig ist der Betrieb mit zwei Dual-Core-Prozessoren. Ein Quad-Core-Prozessor leistet das Gleiche bei nahezu halbierten Stromkosten.

Da Intels Speicherarchitektur mit einem externen Controller, der per Frontsidebus angebunden ist, ohnehin als antiquiert gilt, verbietet sich für ein performantes System eine Bestückung mit nur zwei RAM-Modulen. Die optimale Bestückung ist genau vier Stück. Verwendet man acht, ergibt sich eine geringfügige Latenzzeiterhöhung. Das ZDNet-Testsystem leistet mit zwei Modulen nur 5,74 GByte/s im lesenden Hauptspeicherdurchsatz und 1,95 GByte/s schreibend. Bei der Verwendung von vier Modulen steigt der Durchsatz auf 5,92 GByte/s lesend und 3,23 GByte schreibend.

Auf den ersten Blick scheint man eine große Auswahl an Server-Blades zu haben, da im Modular Server jedes Blade nach dem Intel-Multiflex-Standard verwendet werden kann. Faktisch existieren allerdings nur Blades, die alle auf der Intel-5000-Architektur basieren – mit Intel-5000-Chipsätzen und Xeon-5000-Prozessoren.

Sie alle zeichnen sich durch die Verfügbarkeit von Prozessoren mit hoher Leistungsfähigkeit aus, verfügen aber alle nicht über eine schnelle Hauptspeicheranbindung. Für Standard-Server-Anwendungen, beispielsweise Mail-, File- und Printserver, ist die Geschwindigkeit des Hauptspeichers wichtiger als die Rechenleistung. Multi-Media-Server, die Videos encoden, benötigen hingegen leistungsfähige CPUs. Datenbank- und Business-Intelligence-Server verlangen gar eine hohe Geschwindigkeit von CPU und Hauptspeicher.

Hier gilt es normalerweise, zwischen AMD mit hoher Hauptspeichergeschwindigkeit und Intel mit hoher Rechenleistung abzuwägen. Mit einem Blade-System kann man zumindest für die Zukunft einen Ausweg schaffen. Mit dem Erscheinen von Nehalem Ende 2008 wird Intel – aller Voraussicht nach – bei der Hauptspeicherarchitektur zu AMD mindestens aufschließen können. Dadurch bietet sich ein Upgrade-Pfad, indem einzelne Blades später durch Nehalem-Architekturen ausgetauscht werden.

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ZDNet.de Redaktion

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