Projekt „Cloud OS“: Microsofts neuer Griff nach dem Internet

MSN hat’s nie gebracht. Der Internet Explorer verliert an Boden. Salesforce.com und Google zeigen, wie man mit dem Internet richtig Geld macht. Dienste wie Myspace oder Youtube sind die Shooting-Stars der Stunde. Und der weltgrößte Softwarekonzern Microsoft findet und findet den Anschluss nicht. Das soll sich – wieder einmal – ändern. Mit einem neuen Projekt wollen die Redmonder die Vorherrschaft im Internet erringen.

Microsoft Chief Executive Steve Ballmer hat auf der Worldwide Partner Conference klar gemacht, dass man im Internet künftig dieselbe Position einzunehmen gedenkt wie auf dem Desktop. Um diesen Ziel näher zu kommen, werde man eigene Anwendungen anbieten und gleichzeitig Infrastruktur und Werkzeuge bereitstellt, mit denen Entwickler ihre Produkte erstellen können. Noch befindet sich das Unternehmen in der Frühphase seines Plans. Mittel- und langfristig allerdings sollen praktisch alle Internet-Basisdienste des Unternehmens für Entwickler verfügbar gemacht werden.

Microsoft wird nicht nur seine bestehenden Dienste wie Mail und Instant Messaging anbieten, sondern außerdem grundlegende Infrastrukturdienste schaffen, auf denen Entwickler aufbauen können. Dies ist eine Angebotspalette, die als „Cloud OS“ bezeichnet wird. Microsoft selbst hört diesen Begriff nicht gerne. Doch er umschreibt das Projekt gut, da viele kleine Dienste als eine Art webbasierte Wolke um die Kerndienste herum angelegt sind.

„Man sollte besser sagen, dass hier der Schwerpunkt der [Internet-]Wolke liegt. Cloud OS klingt, als fände alles nur noch innerhalb der Wolke statt“, sagte Brian Hall, General Manager von Windows Live. „Viele der Daten und Anwendungen und viele der interessanten Dinge befinden sich an den Schnittstellen. Sie sind in den PCs, in den Xboxen, in den Telefonen.“

Im Rahmen seiner Rede versprach Ballmer, dass sein Unternehmen noch in diesem Jahr Programmierern die erste Version seiner Entwicklungsplattform offerieren werde. Teile der Plattform sind bereits als Betaversion erhältlich. Man plane zudem, einen großen Teil der Technologie hinter Windows Live und der zugrunde liegenden Infrastruktur offenzulegen.

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ZDNet.de Redaktion

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