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HTC Touch: So geschmeidig wie das Iphone?

Der Touch unterscheidet sich in mehrfacher Hinsicht von den anderen Smartphones desselben Herstellers. Die größte Neuigkeit ist sicherlich die Benutzeroberfläche Touch-Flo. Unabhängig davon das Touch ist gleichzeitig das kleinste Smartphone mit Touchscreen, das es bislang gab. Das Handy ist nur knapp 10 Zentimeter lang, etwa 7 Zentimeter breit, 1,3 Zentimeter flach und wiegt 113 Gramm. Damit passt es bequem in die Handfläche und auch leicht in jede Hosen- oder Handtasche. Darüber hinaus verfügt das Gerät über eine griffige Oberfläche, die sich gummiartig anfühlt. Schade: Bei O2 glänzt das Touch in schwarzem Klavierlack. Sieht gut aus, ist aber nicht so praktisch.

Nun aber zum Touchscreen. Das Display misst 2,8 Zoll (7,1 cm) in der Diagonale und kann 65.536 Farben mit einer Auflösung von 240 mal 320 Pixeln darstellen. Was diesen Bildschirm von anderen Smartphones unterscheidet, ist die Gestensteuerung mit Touch-Flo. Sie ermöglicht, das Gerät mit einer Reihe von Fingerbewegungen oder durch Antippen zu steuern, anstatt sich mit dem Stift zu quälen. Als Ergänzung hat HTC außerdem einige Änderungen an der Benutzeroberfläche und an den Menüs vorgenommen, so dass man leichteren Zugriff auf Nachrichten, Anwendungen oder andere wichtige Informationen hat.

Schon beim Startbildschirm wird einem das neue Look-and-Feel auffallen, sofern man bereits einmal ein Windows-Mobile-Gerät benutzt hat. Neben direkten Verknüpfungen zu den Kontakten und dem Kalender hat man jetzt mit einem einzigen Antippen Zugriff auf Nachrichten, Anruferliste, häufig benutzte Anwendungen und sogar Wettermeldungen.

Die Bedienung klappt auf Anhieb erstaunlich gut. Vom Hauptmenü aus kann man das Smartphone tiefer ergründen, indem man den Daumen von der Unterkante des Displays nach oben bewegt. Dadurch gelangt man auf einen anderen Bildschirm, wo man zwischen drei Menüoptionen in 3-D-Darstellung auswählen kann: Anwendungen, Kontakte und Medien. Dies geschieht, indem man seinen Finger von links nach rechts bewegt oder umgekehrt. Das Starten eines Programms erfordert nur ein Antippen des entsprechenden Symbols. Um zur Startseite zurückzugelangen, bewegt man den Daumen einfach von oben nach unten über das Display.


HTC bietet neue Symbole für den Direktzugriff, so dass auf Nachrichten, Internet und so weiter leichter zugegriffen werden kann.

Der Bildschirm ist auch intelligent genug, um zwischen einem Antippen und einem Darüberfahren mit dem Finger zu unterscheiden, was sich beim Scrollen durch E-Mail-Listen oder auf Webseiten als nützlich erweist. Wenn man sich eine Website ansieht, reicht eine kurze Auf- oder Abwärtsbewegung, um den Touch zu veranlassen, die Seite automatisch zu scrollen. Durch Antippen des Bildschirms hält man den Scrollvorgang an. Dies funktioniert gleichermaßen mit Office-Dokumenten, E-Mail, Kontakten oder dem Webbrowser – perfekt, ein großes Lob an die Entwickler!

Insgesamt braucht man nur ein paar Minuten, um sich mit den Fingergesten vertraut zu machen. Herauszufinden, wie der Touchscreen innerhalb einer Anwendung funktioniert, dauert allerdings etwas länger. Um zum Beispiel ein Word-Dokument zu schließen, wird man es naheliegenderweise erst einmal mit einer Abwärtsbewegung probieren, ähnlich wie wenn man zur Startseite zurückkehren möchte. Doch weit gefehlt. Vielmehr muss man auf das X oder das OK-Kästchen oben rechts auf dem Bildschirm klicken. Oder man bewegt den Finger nach oben, um zurück zum 3D-Menü zu gelangen. Und noch eine Merkwürdigkeit: Touch-Flo scheint nicht zu funktionieren, wenn man vom Hochformat ins Querformat wechselt. Peinlich, peinlich.

Der größte Kritikpunkt an diesem Gerät ist jedoch die Tatsache, dass es keine einfache Möglichkeit zur Eingabe von Text gibt. Angesichts des kompakten Designs ist eine ausgewachsene Tastatur sicher nicht zu erwarten, aber so ist man gezwungen, eine winzige virtuelle Tastatur zu benutzen, für die sich auf jeden Fall der Einsatz des Stifts anbietet. Der Touch ist zwar nicht vorrangig für Power-User gedacht, die viele Nachrichten schreiben müssen, aber das mühsame Eintippen von Notizen mit dem kleinen Stift auf der Bildschirmtastatur ist weder ein Vergnügen noch effizient. Man kann nur hoffen, dass HTC sich hier noch einmal Gedanken macht und nachbessert. Zum Ausgleich ist dafür die virtuelle Tastatur zum Telefonieren großzügig ausgelegt und gut zu benutzen.


Obwohl man das Touch wahrscheinlich vorrangig über den Touchscreen bedienen wird, gibt es auch Tasten zur Annahme und zum Beenden von Gesprächen sowie eine 5-Wege-Taste zur Navigation.

Der HTC Touch bringt aber auch ein paar handfestere Bedienelemente mit: Unterhalb des Displays gibt es zwei kleine Tasten zur Annahme und zum Beenden von Gesprächen sowie eine 5-Wege-Taste für die Navigation. An der rechten Seite finden sich der Auslöser für die Kamera und die Steckplätze für SIM- und Micro-SD-Karten, die mit einer Schutzabdeckung versehen sind. Auf den ersten Blick scheint es eine gute Idee, SIM-Karte und Erweiterungsmedien an der Seite einstecken zu können – bis man es einmal ausprobiert. Die Abdeckung ist unglaublich schwer zu öffnen, selbst mit dem Fingernagel, einem Stift oder anderen scharfkantigen Gegenständen gelingt es kaum. Als einfachste Möglichkeit erweist sich schließlich das Abnehmen der Rückseite, um die Abdeckung von innen aufzudrücken. Damit ist aber der seitlich angebrachte Steckplatz ad absurdum geführt.


Auf den ersten Blick eine prima Idee: das Einstecken von SIM- und Micro-SD-Karten an der Seite. Bis man merkt, dass sich die Abdeckung der Steckplätze nur extrem schwer öffnen lässt.

An der linken Seite gibt es einen Wippschalter zur Lautstärkeregelung, an der Unterkante einen Mini-USB-Anschluss sowie eine Öse für ein Umhängeband. Der Einschaltknopf befindet sich an der Oberseite. Lautsprecher, Kameraobjektiv sowie Spiegel für Selbstporträts befinden sich an der Rückseite des Handys. Das Gerät kommt in einer eleganten Verpackung daher, die neben dem Handy auch noch ein Netzteil, ein Stereo-Headset, eine 1 GByte fassende Micro-SD-Karte, ein USB-Kabel sowie ein schützendes Etui enthält.

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ZDNet.de Redaktion

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