Fluch oder Segen? Serverkonsolidierung durch Virtualisierung

Der wirklich einfache Umzug einer virtuellen Maschine von einem Rechner auf den anderen kann derzeit nur in der High-End-Lösung von Vmware realisiert werden. Damit ist es möglich, eine virtuelle Maschine umzuziehen, ohne den laufenden Betrieb zu unterbrechen. Bei allen anderen Lösungen geht es nicht ganz unterbrechungsfrei.

Zwar können virtuelle Festplatten und Partitionen problemlos auf jeden Rechner mit der gleichen Virtualisierungslösung gebracht werden, jedoch muss man sich Gedanken über das optimale Vorgehen machen. Am einfachsten ist es mit einem Storagesystem. So kann einfach eine andere Maschine die virtuelle Festplatte übernehmen. Dann lässt sich bei guter Planung unmittelbar nach dem Herunterfahren der alten virtuellen Maschine die gleiche virtuelle Maschine auf einem neuen Rechner wieder starten. Bei Rechnern mit dediziertem Festplattensystem muss die virtuelle Maschine kopiert oder zumindest umgehängt werden.

Ebenfalls sollte man sich Gedanken über Disaster-Recovery-Szenarien machen. Viele Backup- und Restore-Lösungen können auch in einer virtuellen Maschine betrieben werden, andere jedoch nicht. Auf jeden Fall gilt es zu beachten, dass auch die virtuellen Maschinen selbst wiederhergestellt werden müssen, was aber relativ leicht zu bewerkstelligen ist. Die Planungen für den Fall eines Unglücks müssen sorgfältig überarbeitet werden. In vielen Fällen bietet die Virtualisierungslösung sogar Unterstützung für Backup-Restore-Szenarien, da es in der Regel möglich ist, mit einem Snapshot und einer Differenz dazu zu arbeiten.

Fazit

Virtualisierung, wenn sie an der richtigen Stelle eingesetzt wird, kann heute in vielen Fällen bereits zu Kosteneinsparungen führen, sofern Kosten und Nutzen sauber gegeneinander abgewogen werden. Insbesondere gilt es, den zu erwartenden Performanceverlust gegen eine wesentlich höhere Flexibilität in Relation zu setzen.

Allerdings steht diese Technologie erst ganz am Anfang. Die CPU-Hersteller beginnen gerade mit der Unterstützung von Virtualisierung. Die Hersteller von Hardwarekomponenten müssen nachziehen, damit ihre Produkte auch performant und zuverlässig in einer virtuellen Maschine funktionieren. Gleiches gilt für die Betriebssystemhersteller, die dynamische Ressourcenzuteilung durch die Virtualisierungssoftware beherrschen müssen. Auch die Schaffung von Standards über Betriebssystem- und Herstellergrenzen hinweg ist eine dringende Notwendigkeit. Sollten diese Voraussetzungen eines Tages erfüllt sein, so wird niemand mehr darüber ernsthaft nachdenken, ein Rechenzentrum mit nicht-virtualisierten Servern zu betreiben, da die Vorteile dann wirklich ohne Kompromisse genutzt werden können.

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ZDNet.de Redaktion

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