Xen soll Novells Linux-Strategie zum Erfolg verhelfen

SLES 10 wird bei den Ergebnissen des in Waltham, Massachusetts, ansässigen Unternehmens die Wende herbeiführen, glaubt Steinman von Novell. „Wir sind die ersten, die mit einer Plattform der neuen Generation auf den Markt kommen. Wir sind die einzigen, die eine breit angelegte Plattform anbieten, die vom Desktop bis zur Datenzentrum alles abdeckt. Unser Marketing wird viel aggressiver werden und wir werden noch viel kundenfreundlicher sein“, sagte er.

Zu den Neuerungen in SLES 10 zählt die Open-Source-Version von Apparmor, die das Softwareverhalten auf Sicherheitsprobleme hin überwacht. Außerdem gibt es Speicherfunktionen zur Unterstützung von Hochverfügbarkeits-Software. Diese sollen dafür sorgen, dass bei Ausfall eines Rechners ein anderer dessen Aufgaben übernimmt. Insgesamt liegt der Fokus jedoch auf Xen.

Xen ist ein Open-Source-Projekt des Startup-Unternehmens Xensource, das von bedeutenden Hard- und Software-Unternehmen unterstützt. Xen wird mit Sicherheit eine der größten Umwälzungen im Server-Bereich heraufbeschwören – und das Phänomen betrifft bei weitem nicht nur Linux.

Derzeit eignet sich Xen am besten für den Betrieb von Linux auf x86-Servern, die Prozessoren wie den Xeon von Intel oder den Opteron von Advanced Micro Devices verwenden. Und die neuen x86-Chips sind so ausgestattet, dass andere Betriebssysteme auf Basis von Xen ausgeführt werden können, zum Beispiel Microsoft Windows oder ältere Linux-Versionen, die neuere Hardware noch nicht unterstützen.

Der Einfluss der Xen-Software wächst: Sun Microsystems und Hewlett-Packard setzen auf ältere Versionen für ihre verschiedenen Unix-Server. IBM unterstützt den Einsatz von Xen auf den Modellen der System x-Series seiner x86-Server, so Dan Frye, der dem Linux Technology Center von IBM vorsteht. Das Unternehmen habe hart an der Weiterentwicklung von Xen gearbeitet, so dass die Server verschiedene Aufgaben noch besser gleichzeitig verwalten könnten. Sogar Microsoft macht mit Xen einen Schritt Richtung Open-Source: Gerade ist der Softwareriese eine Partnerschaft mit Xensource eingegangen, um die Virtualisierungstechnologie in die Server-Version von Vista zu integrieren. Damit wird dann der Betrieb von Linux-Versionen ermöglicht.

Vmware, die weltweit führende Virtualisierungs-Software, die dem Mutterunternehmen EMC im zweiten Quartal 157 Millionen USD einbrachte, kritisierte Xen und Microsoft. Denn Vmware verfügt bereits länger über viele der Vorteile von Xen. Aber Xen wird nun jeder Version von SLES beiliegen und dann auch Red Hat Enterprise Linux 5, das später dieses Jahr herauskommt.

Xen werde auf den Sites der Kunden noch etwa das nächste Jahr hindurch im Prototyp-Status bleiben. Erst dann dürften die ersten beginnen, die Software einzusetzen, sagt Frye voraus. Das hieße, dass der sechsmonatige Vorsprung Novells vor Red Hat dem Unternehmen keine größeren Vorteile verschaffen wird. „Ich glaube nicht, dass dies ein bedeutender Vorteil ist“, so Frye.

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ZDNet.de Redaktion

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