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Software zur Verbreitung von TV-Programmen vorgestellt

Informatiker der niederländischen Universität Delft haben ihre neue Peer-to-Peer-Software (P2P) Tribler gelauncht. Das Programm soll einen neuen Weg der Verbreitung von Fernsehprogrammen über das Internet bieten, so die Entwickler. P2P sei die Killerapplikation im heutigen Internet, über die schon 60 Prozent des Datenverkehrs abgewickelt werde. „Wir glauben, dass P2P in Zukunft der Hauptverbreitungsweg von Inhalten im Netz sein wird. Weiters gehen wir davon aus, dass sich P2P-Netze vom Wild-West-Image mit illegalem Tausch von kopiergeschütztem Content zu einer respektierten Business-Solution wandeln werden“, so die Entwickler.

Viele öffentliche und kommerzielle TV-Stationen zeigen Interesse an der Verbreitung ihrer Programme über das Internet. Bisherige Methoden bedienen sich zentraler Server, was mit großen Hardwareinstallationen und hohen Kosten einhergeht. Mit Tribler wollen die holländischen Informatiker die Programmdistribution nun auf P2P-Netzwerke übertragen, wodurch die Verbreitung über viele herkömmliche PCs abgewickelt wird. Diese Methode ermöglicht es, Fernsehprogramme zu minimalen Kosten zu senden. „Wenn TV-Stationen beginnen mit P2P-Netzen zu arbeiten, dann würden die enormen Kosten wie sie beispielsweise bei der Übertragung der Olympischen Spiele angefallen sind, der Vergangenheit angehören“, meinte Johan Pouwelse, einer der Forscher, die Tribler entwickelt haben.

Tribler soll zudem eine direktere Verbindung zwischen Anbieter und Konsument ermöglichen. Das Programm sei in der Lage, den Geschmack des Users anhand der freigegebenen Dateien und deren Tags zu ermitteln und basierend auf diesem Geschmack Gruppen von Usern bilden, deren Angehörige ähnliche Präferenzen haben. Suchanfragen oder das Entdecken neuer Inhalte werden bevorzugt über diese Gruppen abgewickelt. So sollen Anfragen wie auch Downloads optimiert werden.

Die Funktionsweise von Tribler wird von den Entwicklern als Soziales Filesharing bezeichnet. Das Programm basiert auf Bittorrent und wurde um einige Community-Funktionen erweitert. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt auch das Firefox-Plugin Allpeers. Es soll den privaten Datenaustausch über das Web erleichtern und beschleunigen. Zudem soll gesteuert werden können wem welche Daten zur Verfügung gestellt werden. Das wird durch eine Mischung von P2P-Netz, Messenger und Groupware möglich.

ZDNet.de Redaktion

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