Im Test: Netbeans 5.0

Netbeans Webunterstützung für Clients und Server wurde erheblich verbessert. Was passiert zum Beispiel, wenn ein Web Service von einer Client-Anwendung konsumiert werden soll? Tatsächlich kann einem Projekt ein Web-Service-Client ganz einfach hinzugefügt werden, indem man Netbeans den Verweis auf eine WSDL-Datei mitteilt und angibt, welchen Package-Namen es für die erzeugten Klassen verwenden soll. Man kann den Service testen, indem er einfach unter „Web Service References“ ausgewählt wird. Die Verwendung in eigenem Code erfolgt durch Auswahl von „Web Service Client Resources“ und „Call Web Service Operation“ und natürlich durch die Auswahl des Services selbst. Der gesamte Code wird automatisch generiert, die entsprechenden Bibliotheken ergänzt, ein WSDL-Compiler wird zu den Build Targets hinzugefügt – und schon kann man loslegen. Damit kann innerhalb weniger Minuten zum Beispeil auf die Google-API zugegriffen werden. Das einzige Manko: Autovervollständigung und Fehlermarkierung funktionieren nicht korrekt (da sie mit generierten Klassen statt mit Quellcode arbeiten), aber dennoch spart diese Funktion enorm viel Zeit.


Die flexiblen Ansichten von Netbeans 5.0, darunter auch der GUI-Builder Mattise.

Auf der anderen Seite wurde auch an die Entwickler von Webapplikationen gedacht. Applikationsserver sind jetzt einfach zu integrieren, mehrere von ihnen können auf demselben System verwaltet werden. Die „Runtime“-Ansicht in Netbeans zeigt die aktiven Server, die relevanten Datenbanken sowie weitere Laufzeitressourcen an, ohne dass man dazu auf die Kommandozeile zurückgreifen müsste. Netbeans ist auch auf Projektebene mit Frameworks wie Struts und JSF vertraut. Erstellt man eine neue Webanwendung, dann kann man ein Framework auswählen und Netbeans richtet automatisch den grundlegenden Code, die Bibliotheken sowie die XML-Dateien ein, um mit dem Projekt loslegen zu können.

Hinter den Kulissen basiert das Build-System von Netbeans auf Ant, wobei eine detaillierte Datei (build.xml) erstellt wird, die man auch für Builds außerhalb von Netbeans einsetzen kann. Auch andere IDEs unterstützen Ant, aber Netbeans hat es zum Kernstück des Projekt-Builds gemacht, was für automatisierte Test-Builds sehr geeignet ist.

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ZDNet.de Redaktion

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