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CeBIT 06 ohne die Open-Source-Gemeinde

ZDNet: Was ist mit den klassischen Themen wie ERP, Security, Integration, Service Orientierte Architekturen?

Praxmarer: Business-Processes, wie die CeBIT diese Themen zusammenfasst, hatten im vergangen Jahr nach Hardware (Digital Systems und Equipment) sowie Communications den größten Zulauf. Extrem hoch war das Interesse für Security. Danach kommen ERP, CRM, SOA und so weiter. Der Trend dürfte in diesem Jahr ähnlich sein. Obwohl es dabei eigentlich um die Unterstützung der Geschäftsprozess geht, tauchen hier die die Technologiekürzel auf.

ZDNet: Wie sieht es mit Open-Source aus?

Praxmarer: Das Thema ist im Vergleich zum Anwenderinteresse deutlich unterrepräsentiert. Viele Anbieter kommen nicht, obwohl sie spannende Produkte haben. Ich denke an Datenbanken, betriebswirtschaftliche Software oder Produkte für Customer Relationship Management. Die Entwickler haben meist nicht die finanziellen und marketing-technischen Ressourcen, um in Hannover gegen große Konzerne wie SAP, Oracle oder Siebel antreten zu können. Das könnten etablierte Softwarehäusern übernehmen, wenn sie die Open-Source-Techniken integrieren. Aber auch da geschieht noch zu wenig.

ZDNet: Sie glauben also, dass die Open-Source-Enwickler nicht zu CeBIT kommen?

Praxmarer: Sie werden schon da sein, um Gespräche zu führen, aber sie werden sich keinen Stand leisten. Das ist preiswerter, aber damit bleiben sie für die Messebesucher weitgehend unsichtbar.

ZDNet: Bedeutet das, dass die Hersteller an den Interessen der Unternehmenskunden vorbei reden?

Praxmarer: Die Aussteller überlegen, für wen sie auf der CeBIT attraktiv sein wollen und können. Das sind weniger die Geschäftsführer als die Spezialisten aus den IT-Abteilungen. Für den Techniker sind die CeBIT-Aussteller fast auf allen Ebenen attraktiv. Bei ihm treffen sie auf Innovationsfreude und Interesse an Neuerungen, gleichgültig, ob es um das Aufgabengebiet im Unternehmen geht, also ERP, System-Management und Software-Entwicklung, oder ob es um Produkte für Endanwender oder den Konsumbereich geht. Geschäftsführer dagegen sind kritisch.

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ZDNet.de Redaktion

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