10 Dinge, die man über jede Linux-Installation wissen sollte

Man stelle sich einmal das interne System von Windows XP, 2000, 98, 95 oder Apple OS X vor. Jedes besteht aus unterschiedlichen Komponenten und einer unterschiedlichen grafischen Benutzeroberfläche. Wie wäre es, wenn man den Media Player aus Windows XP, den Dateimanager aus Windows 98, die Stabilität von Windows 2000 und die Optik von Betriebssystem X kombinieren könnte? Unter Linux ist jeder Aspekt des Systems unabhängig, daher kann man wie bei Frankensteins Monster sein eigenes Betriebssystem aus beliebigen Einzelteilen zusammenstellen. So kann man aus unterschiedlichen Programmen Firewall, Media-Player und Dateimanager auswählen.

Im Unterschied zu dem fest gefügten Betriebssystem von Microsoft, wo alles miteinander verknüpft ist und von jedem Aspekt des Systems abhängt, stellt sich das Linux-Betriebssystem eher als Marktplatz dar: Alle Bestandteile arbeiten für das größere Ganze zusammen, aber man kann bestimmte Anbieter (unabhängige Teile des Betriebssystems) auch ausschließen und das Betriebssystem wird immer noch funktionieren. Wenn man keinen Media-Player oder Dateimanager braucht, kann man diese einfach entfernen, ohne dass das Betriebssystem in sich zusammenfällt.

Diese Modularität ist der Grund dafür, dass es so viele Distributionen von Linux gibt. Jede Privatperson oder Firma kann die Programme zusammenstellen, die sie am nützlichsten findet, und alles unter einem beliebigen Namen vertreiben. Red Hat, Xandros, Simply MEPIS und Suse sind Beispiele für solche Distributionen.

Von einigen der größeren Distributionen gibt es Varianten, welche die Grundeinstellungen beibehalten, aber die mitgelieferten Programme ändern. Auf diese Weise funktioniert Linux. Dieser modulare Ansatz bietet Benutzern langfristig eine größere Auswahl. Distrowatch.com führt derzeit mehr als 350 Linux-Distributionen auf. Viele davon sind für bestimmte Anwendergruppen gedacht, aber alle können so angepasst werden, dass dieselben Programme auf ihnen laufen.

Alle Programme sind austauschbar, auch die grafische Benutzeroberfläche (GUI) macht da keine Ausnahme. Eine solche Oberfläche sorgt für das Look and Feel eines modernen Betriebssystems mit Maus, Programmsymbolen, Menüs und so weiter. Jedes Linux-System (nun, zumindest eines auf einem PC und nicht nur in einem Telefon) kann eine von vielen unterschiedlichen GUIs ausführen, so wie viele verschiedene Webbrowser oder E-Mail-Programme.

Das System soll wie Windows aussehen? Das geht, über FVWM mit XP-Theme. Es soll schnell sein? Dann sollte man Ice WM ausprobieren. Es soll etwas mehr zu bieten haben? Dann sind GNOME oder KDE die richtige Wahl. All diese grafischen Benutzeroberflächen haben ihre Vor- und Nachteile, aber sie alle bieten dem Benutzer eine Oberfläche, auf der er mit der Maus arbeiten kann. Das mag zwar dazu führen, dass jedes Linux-System sich anders präsentiert, aber im Prinzip erledigen alle GUIs dieselben Aufgaben, daher findet man sich meist schon nach kurzer Zeit zurecht.

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ZDNet.de Redaktion

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