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Schutz auf Kosten der Performance: Norton Internet Security 2006

Norton Internet Security 2006 hebt sich gegenüber der Vorgängerversion, dank einer Reihe wertvoller, wenn auch unspektakulärer Verbesserungen ab. So spürt zum Beispiel eine neue Funktion namens Security Inspector mögliche Sicherheitslücken auf und kann sie manchmal sogar stopfen, darunter schwache Browser-Einstellungen und Windows-Passwörter. Bei den Tests fand der Norton Security Inspector korrekterweise eine Reihe unsichererer Einstellungen des Internet Explorers und änderte diese (nach vorheriger Rückfrage). Außerdem entdeckte er Probleme mit den Windows-Passwörtern, behob diese aber nicht. Insbesondere stellte er fest, dass der Administrator und einige Benutzer von Windows XP ein „schwaches oder fehlendes Passwort“ besaßen und schlug entsprechende Verbesserungen vor, etwa die Verwendung eines Passwortes mit mindestens acht Zeichen Länge und einem oder mehreren Sonderzeichen. Nach Auskunft von Symantec schlägt Norton bewusst keine sicheren Passwörter vor oder ändert sie automatisch.

Das neue Feature Norton Home Page Hijacking Protection ist eine weitere sinnvolle Ergänzung. Wie schon der Name sagt, verhindert diese Funktion, dass eine Webseite die Startseite des Browsers „kidnappt“, was unerfahrenen Internetsurfern öfters widerfahren kann. Allerdings bieten auch viele kostenlose Utilities wie zum Beispiel Hijackthis dieselbe Funktion. Gut ist auch Nortons stark verbesserte Firewall, welche mit der automatischen Erstellung von Firewallregeln jetzt besser zurechtkommt – also damit, zu entscheiden, welche Programme Zugriff auf das Internet benötigen, ohne ständig um Rat nachfragen zu müssen.

Leider ist Nortons neues Anti-Spyware-Tool nicht so aggressiv, wie es wünschenswert wäre. So konnte im Test zum Beispiel Weathercast heruntergeladen und installiert werden, ein kostenloses Programm, welches Adware enthält. Erst dann bot Norton an, das Programm zu entfernen. Im Unterschied dazu warnte die McAfee Internet Security Suite 2006 schon vor dem Download von Weathercast.


Norton Internet Security 2006 beseitigt Spyware zwar, noch besser aber wäre es, wenn schon der Download solcher Programme unterbunden würde.

Geschwindigkeit? Leider Fehlanzeige. Bei aktiviertem Norton Internet Security 2006 dauerte das Öffnen von Microsoft Word-Dateien zwei bis drei Sekunden länger als normal. Der Versand von E-Mails mit Outlook dauerte mehrere Sekunden länger und Norton Antivirus 2006-Scans machten den Test-PC für andere Aufgaben unbrauchbar. Wenn man seine Scans zu nachtschlafender Zeit durchführt, ist das natürlich kein Problem, aber während eines Norton Antivirus-Scans am PC zu arbeiten, kann man sich abschminken: Word brauchte zum Starten über 2 Minuten. Im Vergleich mit der McAfee-Antivirusanwendung brauchte Norton 1 Stunde und 45 Minuten zum Scannen einer 19 GByte großen Festplattenpartition, während die McAfee Internet Security Suite 2006 sogar noch langsamer war und 30 Minuten mehr für das Scannen derselben Partition benötigte. Zum Ausgleich dafür startet Microsoft Word bei McAfee-Scans in 26 Sekunden, was zwar langsam ist, aber gerade noch im erträglichen Rahmen liegt.

Und schließlich gab Symantec Wochen nach der Markteinführung von Norton Internet Security 2006 bekannt, dass das Unternehmen den Preis für ein Jahresabonnement für Fixes, Verbesserungen sowie die aktuellen Virensignaturen erhöht hat. Betrug der Preis letztes Jahr für die Norton Internet Security noch 29,95 Euro (etwa das, was auch die Konkurrenz verlangt), so muss man jetzt 39,95 Euro zahlen, was mehr als die Hälfte des Kaufpreises und fast so teuer wie ein Upgrade ist.

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ZDNet.de Redaktion

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