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Microsoft stellt eigene Antiviren-Produkte vor

Die Gerüchte haben sich bestätigt: Microsoft wird eine eigene Antiviren- und Anti-Spyware-Lösung für Unternehmenskunden auf den Markt bringen. Dies kündigt der Chef des Redmonder Riesen, Steve Ballmer, in diesen Minuten in München an. Die Produkte namens „Microsoft Client Protection“ (Anti-Spyware) und „Microsoft Antigen“ (Antivirus) sind ein Resultat der Übernahme des Antiviren-Spezialisten Sybari Software und des Spyware-Bekämpfers Giant vor einigen Monaten.

„Bei Microsoft investieren wir wesentlich in Sicherheit, damit sich unsere Kunden auf ihre Computer verlassen können“, sagte Steve Ballmer. „Damit nutzen sie alle Vorteile der vernetzten Welt, in der wir leben. Um eine höhere Sicherheit vor Schadsoftware, Viren, Phishing-Angriffen und anderen Arten des Internet-Betrugs zu erreichen, benötigen wir untereinander abgestimmte langfristige Aktivitäten aller Technologie-Unternehmen, Kunden und Behörden.“

„Sowohl das Kunden-Feedback als auch unsere Forschungen zeigen, dass sich die Komplexität der Online-Gefahren und -Angriffe immer weiter erhöht“, so der Microsoft-Sicherheitsspezialist Mike Nash. „Hacker, Datendiebe und Softwarepiraten werden immer raffinierter“. Die Kunden sollten aber wissen, welche Software auf ihrem PC läuft, wie sie dorthin kam, welchen Zweck sie hat und wie sie entfernt werden kann. „Um unseren Kunden diese Informationen zu geben und sie vor den Gefahren zu schützen, verfolgen wir einen ganzheitlichen Sicherheitsansatz“, so Nash weiter. Dieser umfasse die Entwicklung neuer Technologien, Industriepartnerschaften und neueste Informationen für die Kunden.

Ein Sicherheits-Beauftragter von Microsoft erklärte gegenüber ZDNet, dass Client Protection als Beta gegen Ende des Jahres „ausgewählten Kunden“ zur Verfügung stehen wird. „Dieses Produkt kombiniert Anti-Spyware-Features mit der Möglichkeit, böshaften Code vom Rechner zu entfernen“. In das Programm fließen also Elemente des seit längerem kostenlos erhältlichen „Malicious Software Removal Tool“ und des „Anti-Spyware-Tool“ von Microsoft ein.

Allerdings werde das neue Produkt in einem anderen Design erscheinen und obendrein mit einem zentralen Management Interface erscheinen – ein Tribut an die Unternehmenskunden. Zu den Preisen stehen noch keine Details fest. Diese sollen kurz nach dem Beta-Launch genannt werden.

Antigen Antivirus soll über eine bessere Integration in Microsofts Exchange und Communicator-Plattformen verfügen. Diese war allerdings schon vor der Übernahme von Sybari, die mit Zustimmung der EU im Juli diesen Jahre perfekt wurde, gegeben. Kompatibel war die Lösung auch mit Lotus Notes.

Microsoft hat außerdem eine neue „Secure IT Alliance“ vorgestellt. Damit soll die Entwicklung von Sicherheitsprodukten für die einzelnen Microsoft-Plattformen erleichtert werden.

CEO Ballmer fasste zusammen: „Ich finde, dass wir in einer kurzen Zeit sehr weit gekommen sind, unsere Vorgehensweise bei der Überwachung und Behebung von Sicherheitsproblemen zu verbessern. Heute kann ich sagen, dass wir die Organisation, das Talent, die Qualifikation und den Willen haben, unsere Produkte und Ihre Systeme mit einem zunehmend ausgereiften Aufgebot zu schützen.“

Einen Audio-Mitschnitt der Präsentationen von Steve Ballmer und Mike Nash auf der Konferenz können Sie hier herunterladen. (Format: WMA; Dateigröße: 4,8 MByte; Dauer: 32 Minuten)

ZDNet.de Redaktion

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