Sun ist Microsoft in den Rücken gefallen. Anders lässt sich die heute mitgeteilte Kooperation von Sun mit Google schwer interpretieren. Sah es noch vor Wochen so aus, als habe Steve Ballmer seinen alten Erzfeind Scott McNealy mit einigen Millionen Dollar auf Dauer ruhig gestellt, so hat hat McNealy nun den Fedenhandschuh neuerlich in den Ring geworfen: Google, das seit einigen Monaten gezielt gegen Redmond vorgeht und ganz offensichtlich akute Nervosität erzeugt, und Sun Microsystems wollen Dienste und Applikationen gegenseitig bewerben. Dazu gehören Openoffice.org, Java und Opensolaris von Sun sowie Googles Toolbar.
Der entscheidende Vorstoß gegen Microsoft besteht in der Offerierung von Openoffice durch Google. Die Suchmaschine will die Software in einer speziellen Box bewerben. Analysten zeigten sich überzeugt, dass dies in Redmond zu wirklich bedeutenden Umsatzeinbußen mit MS Office führen könnte.
Die weiteren Modalitäten der Kooperation lauten wie folgt: Innerhalb von 30 Tagen soll die Google Toolbar zu einer Standard-Komponente beim Java-Download von der Sun-Website werden. Laut CEO McNealy verzeichnet Sun pro Monat circa 20 Millionen Downloads. Er zog dabei Parallelen zu einer Zusammenarbeit Mitte der Neunziger zwischen seinem Unternehmen und Netscape. Der Browser-Hersteller hat damals für die Verbreitung der Java-VM gesorgt. Sun profitiert von der Distribution der Toolbar direkt durch Zahlungen von Google. Zudem will der Suchanbieter künftig mehr Server des Unternehmens kaufen.
Geheimnisvoll: Einige Punkte der Kooperation bleiben weiterhin unter Verschluss. Einigen Sun-Manager konnte Cnet-Kollege Stephen Shankland aber Andeutungen entlocken. So soll künftig auch in den Bereichen Forschung und Entwicklung zusammengearbeitet werden, Goolge will sich zudem mehr im Java Community Process engagieren. Selbiges gelte auch für Opensolaris.
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