Hybrid-Autos: Das Beste aus zwei Welten

Eine Probefahrt mit einem Hybrid-Auto könnte einem das Gefühl von Normalität geben. Mit ihren kombinierten Benzin- und Elektromotoren haben sie erstaunlich viel Pep, sind aber still, wenn sie angehalten haben oder mit dem Elektromotor fahren. Zwar sind einige Fahrer zunächst verblüfft, wenn der Benzinmotor sich vor einer roten Ampel automatisch abschaltet, aber man gewöhnt sich leicht an die Stille. Hybride scheinen fast wie jedes andere Auto zu sein.

Natürlich wirken sich die Unterschiede stark auf das alltägliche Leben mit einem Hybriden aus. Diese Autos nippen eher am Benzin, als dass sie es saufen. Dazu kommt, dass sich ein Vierzylinder-Hybrid-Auto beim Überholen anfühlt, als hätte er eine Sechszylindermaschine unter der Haube. Aber wenn man einen Hybrid einmal auf Touren bringt, hören sich die Straßen- und Motorgeräusche, die durch die zwei laufenden Motoren noch verstärkt werden, nach dem stillen Untätigsein überraschend laut an.

Auch die Wartung dürfte eine Herausforderung darstellen, auch wenn es für viele Hybrid-Modelle noch zu früh ist, um etwas darüber zu sagen. Wie bei jedem Auto, bei dem eine Software im Hintergrund läuft und das mit einem hochkomplizierten elektrischen System kommt, können Reparaturen ein Alptraum sein, und die gespaltene Persönlichkeit des Hybrid-Antriebs kann doppelten Ärger bedeuten: Bei zwei Motoren sind doppelt so viele Teile vorhanden, die kaputtgehen können. Zum Beispiel nutzten frühe Prius-Versionen Reifen schnell ab und Software-Aussetzer ließen die Besitzer mit unberechenbaren Autos liegen. Allerdings muss man Toyota zugute halten, dass sie aller Probleme gelöst haben.

Ein anderer Nachteil: Es wird noch eine Weile dauern, bis freie Werkstätten das Know-how haben, um Hybrid-Autos zu reparieren. Frühe Fahrer von Hybrid-Wagen sollten zu den Händlern gehen, die eine spezielle Ausbildung, Ausstattung und Erfahrung haben, die der Mechaniker an der Tankstelle erst in einigen Jahren haben wird. Auch wenn es etwa ein Jahrzehnt dauern dürfte, bis die normalen Kfz-Mechaniker aufgeholt haben, aber dann – so die gute Seite – sind sie oft besser als die Händler.

Die weitaus größte Herausforderung bei Hybrid-Antrieben ist die Batterie. Wenn sie altert, verliert sie wie der Akku von einem Laptop die Fähigkeit, die Ladung zu halten. Das Resultat ist, dass der Benzinmotor früher anspringt und dadurch die Benzineinsparung mit dem Wagen reduziert. Zum Glück kann einen die erweiterte Sechs- oder Achtjahresgarantie auf den Antrieb bei einem Hybrid beruhigen. Man weiß aber noch nichts darüber, inwieweit sich das Thema Batterie auf den Wiederverkaufswert eines Hybrid-Autos auswirkt.

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ZDNet.de Redaktion

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