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Bill Gates kündigt Internet Explorer 7 an

Microsoft-Gründer Bill Gates hat auf der RSA Conference 2005 eine neue Internet Explorer-Version offiziell angekündigt. Damit kommt der Browser noch vor der neuen Windows-Version Longhorn. Der IE7 soll vor allem Fortschritte bei der Sicherheit mit sich bringen. Eine Testversion ist für Sommer geplant.

Die neue Software soll nur auf Windows XP-Rechnern mit installiertem Service Pack 2 laufen, ältere Versionen inklusive dem immer noch weit verbreiteten Windows 2000 bleiben außen vor. Microsofts Sicherheitsbeauftragter Mike Nash sagte in einem Interview, dass über die Auslieferung und den geplanten Fertigstellungszeitpunkt noch nicht entschieden wurde. Klar sei lediglich, dass der IE 7 noch vor Longhorn erscheinen wird, das nach aktuellen Planungen irgendwann in der zweiten Jahreshälfte 2006 fertig sein soll.

„Wir werden Windows regelmäßig aktualisieren“, so Nash. „Wie der Browser ausgeliefert wird -ob im Rahmen eines Service Packs- wurde noch nicht festgelegt. Es wird ein Service Pack 3 für Windows XP geben, das ist kein Geheimnis. Wie das mit dem IE 7 zusammenhängt, wissen wir noch nicht.“

Bislang hat Microsoft gebetsmühlenartig verkündet, dass die nächste große Browserversion erst im Rahmen von Longhorn erscheinen wird. Im November sind die Redmonder von dieser harten Haltung etwas abgerückt und haben funktionale Erweiterungen über Plugins in Aussicht gestellt.

Dass Microsoft jetzt den IE 7 angekündigt hat, führen Analysten und Branchenbeobachter auf das veränderte Marktumfeld zurück. So hat der Open Source-Browser Firefox in den letzten Monaten deutlich an Popularität gewonnen und der Marktanteil des IE ist erstmals seit Jahren unter die 90-Prozent-Marke gefallen.

„Ich glaube, dass es sowohl eine Antwort auf die Verzögerungen bei Longhorn als auch auf Firefox ist“, kommentiert Ross Rubin von der NPD Group. Vermutlich habe die Popularität von Firefox aber die größere Rolle gespielt. Auch Bert Decrem von der Mozilla Foundation wertete den Schritt von Microsoft erwartungsgemäß als Antwort auf den Firefox-Browser.

Auf der RSA Conference 2005 hat Bill Gates bereits erklärt, dass der IE 7 hauptsächlich die Sicherheit von Windows-PCs verbessern soll. So soll der Browser Anwender vor Malware und Phishing schützen. Integriert sollen Technologien sein, die den Missbrauch von Links erkennen sowie eine Blacklist, die immer wieder aktualisiert wird und Anwender entsprechend warnt.

Welche Features darüber hinaus Teil des neuen Browsers sein werden, ist bislang nicht bekannt. Die Wunschliste ist sehr lang. So beklagen sich Entwickler bereits seit Jahren darüber, dass die Implementierung von Standards wie CSS, PNG und XHTML beim marktführenden Browser nur mangelhaft ist und wünschen sich gerade in diesem Bereich deutliche Verbesserungen.

ZDNet.de Redaktion

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