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Digitaler Kugelschreiber macht PDA überflüssig

Es klingt paradox: Im Zeitalter von Laptops, Tablet PCs und Handhelds feiert der gute alte Kugelschreiber eine Renaissance. Zumindest fast: Der Kuli der Moderne ist so groß wie eine mittlere Zigarre und voll gestopft mit Elektronik – deshalb heißt er auch Digipen. Zur Ausstattung der Stifte gehören eine Kamera, ein Prozessor, Speicher, eine Batterie, nicht zu vergessen die handelsübliche Kugelschreibermine sowie je nach Hersteller einen Bluetooth-Sender sowie eine USB-Schnittstelle. Rund 40 Gramm bringt so ein High-Tech-Pen auf die Waage.

Die Bremer Bendit GmbH hat auf Basis des Leichtgewichts – dass wahlweise von Nokia, Sony Ericsson und Logitech stammt, siehe den Artikel Digitale Stifte im Preisduell – sowie einer selbst entwickelten Formularsoftware und der Integrations-Lösung Enterprise Service Bus (ESB) des Integrationsspezialisten Sonic Software das Paket Digipen Enterprise geschnürt. Dabei handelt es sich um eine Komplettlösung, mit der beispielsweise Außendienstmitarbeiter im Vertrieb, Service-Techniker und Gutachter Papierformulare handschriftlich ausfüllen können. Die Technik in dem Stift erlaubt es, die manuell gezogenen Linien in digitale Form zu konvertieren. Dazu scannt der Digipen die Oberfläche eines mit kleinen Punkten bedruckten Papiers ab, kann so jederzeit die Position feststellen und das Geschriebene speichern.

Das Digipen-Papier ist ein normales Papier, das mit einem speziellen Punktemuster und einer spezifischen Farbe bedruckt worden ist. Für das menschliche Auge ist das Muster auf den ersten Blick kaum wahrnehmbar. Der Stift erkennt durch die eingebaute Kamera, wo er sich befindet und zeichnet alle Bewegungen auf. Hierzu ist es nötig, dass die Optik des Stiftes einen Bereich von sieben Millimeter des Musters abtastet. Das Patent für diese Verfahren hat das schwedische Unternehmen Anoto, mit dem Bendit eng kooperiert.

Hat der Erfasser seine Arbeit erledigt, tippt er den Stift einmal kurz in einem bestimmten Bereich auf dem Formular auf – der so genannten Magic Box. Mittels Docking-Station oder eines Bluetooth-fähigen Handys werden die Informationen dann auf einen PC oder auf einen Server im Backoffice zur Weiterverarbeitung übertragen. Am Backend-System setzt Bendit auf die Sonic Software-Lösung, die als zentrale Anlaufstelle für die Digipen-Daten fungiert und dafür sorgt, dass die Informationen an die richtigen Backend-Systeme und Personen innerhalb des Unternehmens weitergeleitet werden. Somit stehen die vor Ort erfassten Daten in Echtzeit in den Unternehmensanwendungen und für die folgenden Geschäftsprozesse zur Verfügung.

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ZDNet.de Redaktion

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