Microsoft plant Windows für Supercomputer

Der Softwarehersteller Microsoft plant, sein Betriebssystem Windows künftig auch für den Einsatz auf Supercomputern fit zu machen. Zur Entwicklung haben die Redmonder bereits ein „High Performance Computing“-Team zusammengestellt. Das neue Windows soll den Namen Windows Server HPC tragen.

Als Supercomputer werden Anlagen bezeichnet, die besonders leistungsintensive Aufgaben zu erfüllen haben. Meistens handelt es sich dabei um Simulationen komplexer Vorgänge wie Crashtests oder Anwendungen aus der Biotechnologie. Mit dem Begriff Supercomputer ist auch das Konzept der Parallelisierung untrennbar verbunden. Da die Leistungsfähigkeit einzelner Komponenten aus technischen und ökonomischen Gründen beschränkt ist, werden für einen Supercomputer zahlreiche Komponenten so zusammengeschaltet, dass insgesamt eine hohe Gesamtleistung erreicht werden kann.

Und genau darin liegt die große Schwierigkeit. Denn zwischen der theoretischen Maximal-Performance eines Supercomputers und der später tatsächlich genutzten Leistung liegen oftmals Welten. Die große Herausforderung liegt darin, Anwendungen so zu entwickeln, dass diese aus der massiv parallelisierten Umgebung einen Nutzen ziehen können.

In den letzten Jahren war im Supercomputing-Sektor ein grundlegender Wandel zu beobachten. War dieser Bereich die letzten Jahrzehnte noch die Domäne großer Markenhersteller wie IBM und Cray, die mit proprietären Hard- und Softwarelösungen speziell zugeschnittene Systeme entwickelt haben, spielen inzwischen Standard-Server mit x86-CPUs in Verbindung mit dem flexibel anpassbaren Open Source-Betriebssystem Linux eine zunehmende Rolle.

Noch Anfang der neunziger Jahre war der Einsatz von normalen x86-CPUs in solchen Umgebungen undenkbar. Die „Economies of Scale“ haben jedoch dafür gesorgt, dass aus den damals belächelten Rechenknechten Hochleistungs-Prozessoren mit einem hervorragenden Preis-Leistungsverhältnis wurden. Und mit Linux stand plötzlich eine kostenlose Software-Plattform zur Verfügung, die Dank quelloffenem Code fast beliebig angepasst werden konnte.

Mit dem aus 2500 3,06-GHz-Xeon-Prozessoren von Intel zusammengesetzten „Tungsten“, der für das amerikanische „National Center for Supercomputing Applications“ entwickelt wurde, steht der erste x86-basierte Supercomputer bereits auf dem vierten Platz der 500 leistungsfähigsten Computer weltweit.

Dass Supercomputer ein lohnendes Geschäftsfeld sind, zeigen nicht zuletzt Zahlen vom Marktforschungsinstitut IDC: Im Jahr 2003 hatte dieser Markt ein Umsatzvolumen von 5,3 Milliarden Dollar.

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ZDNet.de Redaktion

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