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Virtueller Arbeitsmarkt der BA: „Ferrari-Motor in einer Ente“

ZDNet: Wie wollen Sie sich zu Ihren Konkurrenten wie Stepstone oder Jobpilot abgrenzen?

Deininger: Meines Wissens ist nur Stepstone hier in Hannover mit einem Software-Stand vertreten. Wir haben das im vergangenen Jahr ebenfalls versucht, hat aber nicht den erwünschten Erfolg gezeitigt. Ansonsten tritt nur noch die Computerwoche als Jobvermittler hier auf. Auf keinen Fall wollen wir aber ein groß angelegtes Kunden- oder Kandidaten-Marketing betreiben.

ZDNet: Lassen Sie uns über den „Virtuellen Arbeitsmarkt“ der Bundesagentur für Arbeit (BA) reden. Wenn ich mich recht entsinne, waren Sie schon im Vorfeld des Aufbaus etwas aufgebracht. Können Sie uns die damalige Situation nochmals schildern?

Deininger: Gut, ich war eher aufgebracht über die Art und Weise, mit der die BA diesen Markt für sich vereinnahmen wollte. Die BA hat sich auf der CeBIT im vergangenen Jahr eingestellt und hat namentlich Monster und noch einen anderen Player erwähnt, mit denen sie bereits ein Kooperationsmodell abgeschlossen hätten. Wir haben natürlich gegenargumentiert – meiner Meinung nach hat die BA Ihre Zahlen in Punkto der Vermittlung von Fach- und Führungskräften beschönigen wollen, aber das lassen wir so nicht mit uns machen. Es ist ja nicht so, dass wir sagen: Das sind unsere Jobs. Denn es sind nicht unsere Jobs. Das Urheberrecht der Jobs liegt bei den Arbeitgebern und wenn die sagen – so wie sie es heute tun – 25 Prozent der ausgeschriebenen Stellen erscheinen auch bei der BA, dann wird das schon seine Gründe haben. Von daher sind wir der Meinung, dass die BA eine größere Marktnähe beziehungsweise –orientierung aufweisen müsste. Dann sind wir auch gerne bereit, mit ihnen zusammenzuarbeiten. Aber auf Basis der platten Forderung ‚Ihr müsst uns jetzt die Jobs geben‘ kann man nicht zusammenarbeiten. Es kann nicht sein, dass ein Player plötzlich die Arbeit von 500 Anbietern übernimmt und sie damit teilweise über den Rand des Existenzminimums treibt.

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ZDNet.de Redaktion

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