Die zweite Struktur zur Darstellung der Domänenlogik ist das Tabellenmodul. Wie der Name schon sagt, wird bei Anwendung dieser Struktur eine Geschäftskomponente in einer Tabelle der Datenbank abgebildet. Die Komponente enthält dann alle zur Bearbeitung der Daten erforderlichen Dömanenlogik-Methoden. Hierbei gilt es zwei Hauptpunkte zu bedenken.
Erstens kann das Modul, obwohl sein Name auf eine Tabelle verweist, auch zur Zusammenfassung häufig verwendeter Datensätze verwendet werden, indem mehrere Tabellen in einer Ansicht oder Abfrage zusammengeführt werden. Dies erleichtert dem Element, das die Geschäftskomponenten abruft, die Handhabung komplizierter Daten erheblich.
Zweitens ist es eine Kerneigenschaft jeder als Tabellenmodul aufgebauten Komponente, dass sie – anders als im Domänenmodell (das nachfolgend besprochen wird) – keinen Identitätsvermerk besitzt. Mit anderen Worten: Jedes Tabellenmodul-Objekt stellt eher einen Zeilensatz als eine einzelne Zeile dar, weshalb die Methoden des Tabellenmoduls an Bezeichner weitergegeben werden müssen, um in einer einzelnen Zeile operieren zu können.
Wird eine Methode aus einem Tabellenmodul aufgerufen, führt sie ihre Logik auf einen an sie weitergegebenen Satz von Zeilen aus. Bei .NET Framework-Anwendungen wird dadurch auf ein DataSet abgebildet, so dass ein natürlicher Weg zur Darstellung der Domänenlogik entsteht. Die Verwendung von Typed DataSets mit einem Tabellenmodul ist besonders effektiv, da dies bei der Entwicklung eine starke Typisierung ermöglicht, so dass weniger Runtime-Fehler vorkommen und eine bessere Kontrolle über die für die Anwendung verwendeten Daten besteht.
Ein üblicher Ansatz zur Handhabung dieses Vorgangs ist das Erstellen eines Layer Supertype (einer abstrakten Basisklasse für die Domänenebene) für alle Tabellenmodule, die ein DataSet in ihren Konstruktoren akzeptieren. So können die Geschäftskomponenten auch ohne aktive Verbindung zu einer Datenbank getestet werden.
Um zum Beispiel einen Tabellenmodul-Ansatz bei einer Online-Shop-Anwendung zu implementieren, könnte man eine abstrakte BusinessComponentBase-Klasse wie die in Listing B gezeigte erstellen.
Diese Klasse ist für die Annahme des DataSet verantwortlich, mit der die Klasse arbeiten soll, indem sie über die Eigenschaft Default (VB) oder Indexer (C#) einzelne Zeilen im DataSet anzeigt und indem sie den gesamten Satz von Zeilen in schreibgeschützter Form darstellt. Diese Klasse kann dann von Domänenlogik-Klassen geerbt werden, wie in Abbildung B dargestellt.
Diese Struktur nutzt das ADO.NET DataSet und stellt einen guten Mittelweg zwischen den anderen beiden Strukturen dar. Diese Struktur betrachtet die Anwendung weitgehend als Satz aus Daten in Tabellenform.
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