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Microsoft-Kampagne gegen Linux

Ob der deutsche Slogan entsprechend „Machen Sie sich schlau!“ lauten wird, ist noch nicht bekannt. Die Existenz der Kampagne lässt jedoch darauf schließen, dass Linux eine immer weiter wachsende Bedrohung für Microsoft im Server-Markt ist. In den USA empfiehlt Microsoft IT-Managern, sich umfassend über alle Details von Linux zu informieren, bevor sie eine Entscheidung zu Ungunsten von Windows fällten. Die Kampagne wird dort achtzehn Monate lang bei Computermagazinen und Webseiten laufen. Wieviel der Softwareriese dafür ausgibt, wurde nicht angegeben.

Die Anzeigen verweisen auf eine Seite namens „Get the Facts on Windows and Linux“ im Microsoft-Webspace. Darauf findet sich eine unter anderem von Microsoft in Auftrag gegebene Studie, der zufolge eine Server-Lösung mit Windows im Betrieb insgesamt billiger ist als Linux.

Microsofts Chef für Plattform-Strategie, Martin Taylor, sagt dazu: „Bisher waren Entscheidungen für Linux eher emotional bedingt, á la ´Ich mag Microsoft nicht´. Es gibt aber im Markt eine Menge Missverständnisse rund um Linux, und das ist unser Versuch, die Leute die Tatsachen rund um die ´total cost of ownership´ von Linux im Vergleich zu Windows verstehen zu lassen.“ Taylor gab weiter an, dass die Anzeigenkampagne Teil einer größeren Marketing-Initiative sei, mit der vor allem Unternehmen erreicht werden sollen.

In den USA ist diese Kampagne laut Analysten Microsofts erste direkte Kampfansage an Linux. Sie soll die Interessen des Unternehmens an steigenden Umsätzen im Server-Bereich wahren. Microsoft steht dabei vor allem den geringeren Lizenzgebühren pro Linux-Arbeitsplatz für Unternehmen gegenüber, bei Windows-Lösungen sind dafür einige hundert US-Dollar fällig.

„Microsoft baut für sein Wachstum in diesem Bereich in den nächsten beiden Jahren auf Firmen, die von Unix auf ein anderes Betriebssystem umsteigen, und Linux wirft ihnen dabei einen Knüppel zwischen die Beine“ meint Rob Helm, Chef-Analyst bei „Directions at Microsoft“, einem Marktforschungsunternehmen, das die Strategien des Software-Giganten bewertet. Helm weiter: „Das richtet sich direkt an Firmen, die sich überlegen, Linux auf ihren Servern einzusetzen.“

Microsoft versucht dabei, den potentiellen Kostenvorteil von Linux herunter zu spielen, um Windows besser aussehen zu lassen. Das Unternehmen behauptet, dass die Anschaffung von Lizenzen bei Linux zwar billiger sei, die Gesamtkosten dieses Systems seien durch Schulung, Support und Integration aber höher als bei einer Windows-Lösung. „Führende Unternehmen und unabhängige Analysten bestätigen: Windows hat eine geringere Cost-of-Ownership und bietet mehr Performance als Linux“ heisst es auf der neuen Webseite von Microsoft.

ZDNet.de Redaktion

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