HP füllt Lücken in seiner Itanium-Reihe

Die Marktakzeptanz des Itanium war aufgrund zahlreicher Verzögerungen und der notwendigen Anpassungen von Software an den EPIC-Befehlssatz der Itaniums zunächst nur sehr gering. Für x86-basierte Software bietet der Chip nur eine quälend langsame Emulation. Durch die Verzögerungen konnten auch IBM und Sun mit ihren jeweiligen Konkurrenzprodukten Boden gutmachen.

„Der Itanium steht kurz vor dem Durchbruch“, so HP-Marketingdirektor Vish Mulchland. „2004 wird für den Itanium einen Wendepunkt darstellen.“

Obwohl Dell, IBM, NEC, Silicon Graphics, Unisys und andere Hersteller Itanium-Systeme anbieten, verfügt HP in diesem Markt über den größten Marktanteil. Für HP steht auch am meisten auf dem Spiel. Das Unternehmen vereinheitlicht einige seiner Server-Familien auf Basis des Itaniums. Obwohl noch nicht klar ist, ob HP mit dem Itanium eine ähnliche Verbreitung wie mit Xeon- und Pentium-basierten Systemen erreichen kann, scheint das Unternehmen sehr zuversichtlich zu sein, so Haff. „Es gibt keinen vernünftigen Grund anzunehmen, der Itanium würde für HP nicht ebenso erfolgreich wie der PA-RISC.“

Vom PA-RISC sollen noch zwei Generationen auf den Markt kommen. Der PA-8800, der zwei PA-8700 auf einem Die vereint, soll zu Beginn des kommenden Jahres zur Verfügung stehen. Um das spätere Upgrade auf den Itanium zu vereinfachen, werden in den Itanium-basierten Integrity-Servern zahlreiche Komponenten aus der PA-RISC-Familie verwendet.

Citistreet, eine Tochter der Citibank, setzt zur Bearbeitung von Finanztransaktionen zwei Superdome- und fünf HP Unix-Server der mittleren Leistungsklasse ein. Citibank wechselte 2001 von IBM-Mainframes zur HP-Unix-Plattform. Diese wurde mit mehreren Generationen des PA-RISC-Chips aktualisiert. Das neueste Upgrade soll laut CIO Barry Strasnik hin zum Itanium führen. „Die fünf benötigten Software-Pakete stehen nun für den Itanium zur Verfügung und wurden entsprechend getestet. Jetzt werden die Prozessoren einfach ausgetauscht. Pro Wochenende wird ein Server aktualisiert. Aufgrund von Erfahrungswerten erwarten wir nach der kompletten Umstellung eine Verdoppelung der Leistung“, so der Citistreet-CIO.

„Ein Rx7420 kostet in einer Konfiguration mit zwei 1,3-GHz-Prozessoren ab 17.000 Dollar, mit entsprechender Ausstattung circa 70.000 Dollar“ so Sanjiv Patel, Manager für Midrange-Produkte bei HP. Die Preise für einen Rx8620 beginnen bei 65.000 Dollar. Die meisten ausgelieferten Systeme werden nach HP-Schätzungen in entsprechender Konfiguration zwischen 175.000 und 200.000 Dollar kosten.

Page: 1 2 3

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

MadMxShell: Hacker verbreiten neue Backdoor per Malvertising

Die Anzeigen richten sich an IT-Teams und Administratoren. Ziel ist der Zugriff auf IT-Systeme.

3 Tagen ago

April-Patches für Windows legen VPN-Verbindungen lahm

Betroffen sind Windows 10 und Windows 11. Laut Microsoft treten unter Umständen VPN-Verbindungsfehler auf. Eine…

3 Tagen ago

AMD steigert Umsatz und Gewinn im ersten Quartal

Server-CPUs und Server-GPUs legen deutlich zu. Das Gaming-Segment schwächelt indes.

3 Tagen ago

Google stopft schwerwiegende Sicherheitslöcher in Chrome 124

Zwei Use-after-free-Bugs stecken in Picture In Picture und der WebGPU-Implementierung Dawn. Betroffen sind Chrome für…

5 Tagen ago

Studie: 91 Prozent der Ransomware-Opfer zahlen Lösegeld

Die durchschnittliche Lösegeldzahlung liegt bei 2,5 Millionen Dollar. Acht Prozent der Befragten zählten 2023 mehr…

5 Tagen ago

DMA: EU stuft auch Apples iPadOS als Gatekeeper ein

Eine neue Analyse der EU-Kommission sieht vor allem eine hohe Verbreitung von iPadOS bei Business-Nutzern.…

5 Tagen ago