Telekom-Aktie profitiert nicht von PTC-Übernahme

Die Aktien der Deutschen Telekom haben am Montag nicht von der Ankündigung profitiert, dass der Bonner Konzern den größten polnischen Mobilfunkanbieter PTC übernehmen kann. Analysten und Händler bezeichneten den vereinbarten Kaufpreis von 1,1 Milliarden Euro als akzeptabel.

Die Telekom-Aktien lagen im frühen Handel mit 0,4 Prozent im Plus bei 13,22 Euro und damit im Trend des behaupteten Gesamtmarkts. Ein Händler von Sal. Oppenheim sagte, die angekündigte Übernahme sei nicht überraschend gekommen. Der Aktienkurs werde daher nur in begrenztem Umfang profitieren. „Der Kaufpreis sieht gut aus“, fügte hinzu. Die Telekom habe ursprünglich eine Milliarde Euro geboten und zahle nun zehn Prozent mehr. Die Übernahme sei das Geld wert, da dies einen guten strategischen Schritt nach Osteuropa darstelle.

Auch bei Analysten stieß der Kaufpreis auf Wohlwollen. „Bis 1,2 Milliarden Euro hätte die Telekom für PTC zahlen können“, sagte ein Telekom-Analyst. Die Verhandlungen seien taktisch sowohl von der Telekom als auch den PTC-Haupteigner Elektrim und Vivendi gut geführt worden. „Alle können sich als Sieger fühlen“, fügte der Analyst hinzu.

Die Telekom hatte am späten Sonntagabend mitgeteilt, dass sie mit den zu 51 Prozent an PTC beteiligten Konzernen Elektrim und Vivendi eine grundsätzliche Einigung über den Kauf dieser Anteile vereinbart habe. Dieser Grundsatz-Einigung gingen fünftägige Verhandlungen voraus, da sich vor allem Elektrim und Vivendi nicht auf eine Aufteilung der gebotenen eine Milliarde Euro einigen konnten. Die Telekom erhöhte schließlich ihre am 25. August unterbreitete Offerte um zehn Prozent. PTC ist mit 5,6 Millionen Kunden Marktführer in Polen und größter osteuropäischer Mobilfunkanbieter. Die Telekom kontrolliert bislang 49 Prozent von PTC und hatte seit Jahren versucht, diesen Anteil auf eine Mehrheit aufzustocken.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Adobe schließt neun kritische Lücken in Reader und Acrobat

Das jüngste Update bringt insgesamt zwölf Fixes. Schadcode lässt sich unter Umständen ohne Interaktion mit…

5 Stunden ago

Fabrikautomatisierung: Siemens integriert SPS-Ebene

Eine softwarebasierte Workstation soll es Ingenieuren erlauben, sämtliche Steuerungen zentral zu verwalten. Pilotkunde ist Ford.

6 Stunden ago

Ebury-Botnet infiziert 400.000 Linux-Server weltweit

Kryptodiebstahl und finanzieller Gewinn sind laut ESET-Forschungsbericht die vorrangigen neuen Ziele.

18 Stunden ago

Sicherheitslücken in Überwachungskameras und Video-Babyphones

Schwachstellen aus der ThroughTek Kaylay-IoT-Plattform. Dringend Update-Status der IoT-Geräte prüfen.

18 Stunden ago

AWS investiert Milliarden in Cloud-Standort Brandenburg

Fast acht Milliarden Euro fließen in die deutsche Region der AWS European Sovereign Cloud. Das…

21 Stunden ago

Hochsichere Software für Electronic Knee Boards der Bundeswehrpiloten

Im Rahmen der umfassenden Digitalisierung der Bundeswehr ersetzen Electronic Knee Boards die herkömmlichen Handbücher von…

1 Tag ago