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Adobe lässt Apple hängen

Adobe Systems kündigt heute Versionen seiner Videobearbeitungssoftware Premiere an. Das neue Premiere Pro wird nur auf PCs unter Microsoft Windows XP lauffähig sein. Das heißt, es wird erstmals seit Jahren keine Version für die Macintosh-Plattform von Apple geben. Adobe-Sprecher David Trescot begründete den Schritt: „Wir haben Premiere von Grund auf neu geschrieben, und wenn wir Plattform-übergreifend gearbeitet hätten, wäre das eine Menge zusätzlicher Arbeit gewesen.“ Letztlich mache eine Apple-Version aus finanziellen Gründen keinen Sinn.

Es gebe bereits eine Anzahl von guten Video-Lösungen für Apple-Rechner, darunter Apples eigene Software Final Cut, führte Trescot weiter aus. „Wenn Apple selbst schon eine Anwendung macht, ist der Markt für Dritthersteller umso kleiner. Ich glaube, das wird man in Zukunft öfter sehen, dass Softwarehersteller die von Apple besetzten Nischen meiden.“

Adobe aktualisiert außer Premiere auch After Effects, ein Programm, mit dem Videos um Special Effects ergänzt werden: Die neue Version 6.0 wird sowohl für Windows als auch Mac OS lieferbar sein. Neu in der Produktpalette ist Audition, ein Audio-Bearbeitungs-Programm, das Adobe von Syntrillium erworben hatte. Es war vormals unter dem Namen Cool Edit Pro bekannt und läuft nur unter Windows.

Apple fühlte sich durch Adobes Schritt offiziell in seiner Strategie bestätigt: „Das ist jetzt der beste Zeitpunkt für Premiere-Kunden, zu Final Cut zu wechseln“, heißt es in einem Statement. Die Beziehung zu Adobe werde dadurch nicht getrübt: „Das hat man an Adobes Unterstützung für den neuen G5-Mac gesehen, auf dem die Adobe-Software Photoshop jetzt doppelt so schnell läuft.“

Microsoft hatte kürzlich die Entwicklung des Internet Explorers für Mac OS eingestellt, weil Apples Safari-Browser auf dem Mac einfach besser sei. Auch Adobe hatte bereits bei der Einsteiger-Bildbearbeitung Photoshop Album auf eine Mac-Version verzichtet, die neben Apples Iphoto im Markt nicht bestehen könne.

ZDNet.de Redaktion

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