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Peoplesoft: „Der Middleware-Markt ist tot“

Laut Conway müssen Unternehmensanwendungen fünf Kriterien erfüllen, um Realtime-Prozesse unterstützen zu können – klar, dass Peoplesoft diese Liste erfüllt: Die Technik muss zu 100 Prozent Internet-fähig sein, um jedem möglichen User einen Zugriff unabhängig von seinen Standort zu ermöglichen. Ferner ist es notwendig, dass die technische Basis der Applikationen überhaupt Echtzeitprozesse ermöglicht – Batch-Verarbeitung ist wenn möglich zu vermeiden. Da Unternehmen in den seltensten Fällen Anwendungen eines Herstellers einsetzten, sei es zudem wichtig, dass die Software über eine ausgereifte Integrationstechnik verfügt. Hier wagte Conway einen Blick in die Kristallkugel: „Anbieter von Unternehmenssoftware müssen eine Enterprise Application Infrastructure bieten“, konstatierte er. Diese umfasse neben den Softwarekomponenten, die die fachlichen Prozesse abdeckten, in zunehmendem Maße auch Integrationstechniken.

Aus Sicht von Conway bedeutet das „der Anfang vom Ende von Integrations-Middleware“. „Wir selbst übernehmen die Verantwortung dafür, dass unsere Applikationen beispielsweise mit SAP oder Oracle kommunizieren können und liefern im nächsten Release entsprechende Tools dazu mit aus.“ Peoplesofts hauseigene Integrations-Plattform heißt „App Connect“, die im Gegensatz zu SAPs „Netweaver“ bereits verfügbar und erprobt sei. Eingebaute Analysefunktionen (Business Intelligence) etwa für das Performance Management und integrierte Content-Management-Bausteine runden laut Conway die Bestandteile einer Realtime-fähigen Anwendungs-Suite ab.

HL: Personal-Management für den Mittelstand

Peoplesoft und IBM bieten Unternehmen des gehobenen Mittelstands ein Komplettpaket bestehend aus Hardware, Software, Service und Wartung. Das Angebot ist modular aufgebaut, vollständig Web-fähig und soll sich binnen acht Woche implementieren lassen, wie Peoplesoft mitteilt. Im Rahmen der Kooperation steuert Peoplesoft die Software bei, die auf der Suite „Human Capital Management (HCM) basiert, und für die Anforderungen des deutschen Marktes vorkonfiguriert ist. Big Blue liefert auf Wunsch Implementierungsservices, Hardware sowie den Betrieb und die Finanzierung der Lösung.

Die HCM-Suite umfasst unter anderem Module für die Personal- und Stellenverwaltung, Personalentwicklung und -abrechnung sowie Self-Service-Prozesse. Das Angebot ist brachenneutral.

Trotz des umfassenden Portfolios, positioniert Conway seine Company als Anbieter von Best-of-breed-Lösungen. Dafür spreche einerseits die mitgelieferten Integrations-Tools sowie andererseits, Anwendern ein hohes Maß an Unabhängig bieten zu wollen, etwa bei der Auswahl der technischen Plattformen. So sollen bis Ende des Jahres alle vier Architekturschichten der Peoplesoft-Anwendungen – Client, Web-Server, Application-Server und Datenbank – unter Linux verfügbar sein. Daneben unterstütze Peoplesoft alle namhaften Datenbank, ganz im Gegensatz zu Mitbewerbern wie Oracle oder Microsoft, deren Anwendungslösungen lediglich auf den hauseigenen Techniken verfügbar seien. Hier ließ sich Conway einen Seitenhieb geben Microsoft .NET-Technologie nicht nehmen. „Wer braucht schon eine Entwicklungsplattform, um damit letztendlich Enterprise-Anwendungen für den PC zu bauen?

Conway sieht Peoplesoft in der Kombination mit J.D. Edwards für die Zukunft gut aufgestellt, das machte er in Frankfurt deutlich: Das fusionierte Unternehmen liefere die umfangreichsten Lösungen für die meisten Märkte und Branchen. Er skizzierte eine Konzentration des neuen Gesamtunternehmens auf drei Kernbereiche: den I-Series-Markt (AS/400), den Mittelstand sowie Großunternehmen.

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ZDNet.de Redaktion

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