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Sicherheitstechnologien könnten sich gegen die Verbraucher wenden

Mit TPCA oder der Palladium-Technologie kann ein Computer seine Vertrauenswürdigkeit anderen Systemen wie z.B. Websites bekannt geben. Und Trojanische Pferde und Anwendungen für Software-Piraterie werden gleichzeitig nicht mehr in der Lage sein, Daten zu verändern, die auf den vertrauenswürdigen Teilen des PCs bearbeitet werden.

„Vertrauenswürdige Plattformen können ihre Konfiguration nachweisen, und ich als Händler kann entscheiden, ob ich mit diesen PCs zu tun haben will“, so Marcus Varady, Marketing Manager für Intels Safer Computing Initiative und Vorsitzender des Leitungsgremiums der TCPA, vor kurzem in einem Interview. „Ich kann dann meinen Schutzwall innerhalb dieser Umgebung öffnen, um mit ihnen auf einer vertrauenswürdigen Ebene zusammenzuarbeiten.“

Eine Website, die Musik anbietet, könnte beispielsweise feststellen, ob ein Kunde einen PC hat, der mit entsprechendem Kopierschutz ausgestattet ist, bevor der Download von irgendwelchen Songs aus dem Internet gestattet wird. Kritiker sind allerdings der Auffassung, dass der Preis für einen solchen Schutz ein völliges Auf-den-Kopf-stellen dessen wäre, was das Informations-Zeitalter eigentlich verheißt. Eine solche Technologie würde nämlich den Gebrauch von Informationen durch die Anwender weit stärker einschränken als jemals zuvor.

William Arbaugh, Associate Professor für Computerwissenschaften an der University of Maryland, bestätigt, dass die TPCA die Sicherheit verbessern könnte, gibt aber auch zu bedenken, dass solche Veränderungen der Hard- und Software mehr Schaden als Nutzen anrichten können, wenn sie von Unternehmen missbraucht werden.

„Die TCPA in ihrer jetzigen Form ist nicht akzeptabel“, schließt Arbaugh.

Außerdem geben selbst Verfechter der Technologie zu, dass sie keinen 100%igen Schutz vor Piraterie gewährleisten kann. Palladium könnte z.B. keine Hardware-Attacke stoppen, durch die Informationen nach außen dringen. Die von der Technologie versprochene Sicherheit schwindet, sobald die Daten sich außerhalb der Palladium-Infrastruktur befinden, gab Biddle von Microsoft zu. „Sobald Elvis einmal draußen ist, kann er nicht wieder rein“, fügte er hinzu.

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ZDNet.de Redaktion

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