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‚Kriegt Microsoft unter Kontrolle‘

In seiner schriftlichen Zeugenaussage sagte Shapiro, dass drei Forderungen des Abhilfeantrags der prozessierenden Bundesstaaten für die Wiederherstellung des Wettbewerbs von entscheidender Bedeutung seien. Die erste würde Microsoft verpflichten, seine Anwendungssuite Office für die Verwendung unter konkurrierenden Betriebssystemen durch eine Auktion zu lizenzieren.

„Indem sie die Verfügbarkeit von Office auf Macintosh-Systemen auch weiterhin gewährleistet und Office auch für andere Betriebssysteme wie Linux verfügbar macht, greift diese Forderung direkt die Anwendungs-Zugangssperre an“, sagte Shapiro und bezog sich direkt auf das Klagebegehren der prozessierenden Bundesstaaten.

Am Mittwoch bestätigte Microsoft erneut seine Verpflichtung gegenüber dem Mac von Apple Computer, sowie die Fortsetzung der Entwicklung von Office für das Betriebssystem Mac OS X. Eine fünfjährige Technologie-Vereinbarung für die Fortsetzung der Entwicklung von Office läuft im August aus.

Die zweite wichtige Forderung würde die angemessene Offenlegung der Anwendungsprogrammierschnittstellen (APIs) sicherstellen, sowie der Kommunikationsschnittstellen und der technischen Informationen, die nötig sind, um zu gewährleisten, dass Middleware von Dritt-Herstellern unter Windows laufen kann.

Die Einigung des US-Justizministerium und der neun Bundesstaaten enthält Forderungen über die Offenlegung der APIs und anderer technischer Informationen und man geht davon aus, dass dies gleichzeitig mit der Veröffentlichung von Windows XP Service Pack 1 geschehen wird. Die prozessierenden Bundesstaaten behaupten allerdings, dass der Umfang dieser Offenlegung unzulänglich sei.

Eine dritte Forderung würde nach den Worten Shapiros sicherstellen, dass Microsoft nicht in der Lage ist, den Vertrieb von Middleware Dritter an die PC-Hersteller durch Lizenzvereinbarungen zu beschränken.

In seiner Aussage bemerkte Shapiro, dass „wettbewerbliche Bedrohungen marktführender Produkte häufig von Produkten in angrenzenden Märkten ausgehen. Die Bedrohungen, denen Windows von Seiten des Netscape Navigator und Suns Java ausgesetzt war, waren folgender Natur: Produkte, bei denen es sich nicht um Betriebssysteme handelte, die aber mit der Zeit durchaus die dominante Position, die Windows genoss, untergraben konnten.“

Die Bedrohungen, denen Microsoft durch den Netscape-Browser und Java ausgesetzt war, beschrieb er weiterhin als „seltene und ernsthafte Bedrohung.“

Shapiro fuhr mit einer Untersuchung der gut dokumentierten Maßnahmen fort, die Microsoft ergriff um die Bedrohung durch diese beiden Technologien zu durchkreuzen. Der Wirtschaftsexperte sagte weiter, Microsofts illegales Verhalten habe die Zugangssperre zum Schutz seines Windows Desktop-Monopols beträchtlich verstärkt.

Shapiro, der zweite Experte den die prozessierenden Bundesstaaten als Zeugen aufgerufen hatten, sagte dem Gericht, dass in diesem Fall die einzigen geeigneten Abhilfeforderungen solche sind, welche „die Zugangssperren für den Markt der PC-Betriebssysteme tatsächlich abbauen“.

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ZDNet.de Redaktion

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