Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) sieht bei seinen Passport-Plänen große Hürden auf sich zukommen. Nicht nur, dass Sun (Börse Frankfurt: SSY) mit der Liberty Alliance einen Gegenschlag in Planung hat und sich nur wenige Unternehmen an dem Authentifizierungs-Service beteiligen wollen – nun erklärt eine neue Studie der Gartner Group, dass sich selbst die amerikanischen Anwender vor der Vergabe definitiver Online-IDs fürchten. In Europa und speziell Deutschland ist diese Abneigung traditionell schon immer groß.
Für die Studie, die den Kollegen von CNET vorliegt, wurden mehr als 2000 US-User zweimal befragt: einmal im August 2001 und einmal im Februar dieses Jahres. Als Fazit erklärt der Gartner-Analyst Avivah Litan: „Microsoft und AOL (mit dem Screen Name Service / Anmerkung der Redaktion) ziehen das durch und die Anwender haben keine Wahl.“ Wie berichtet, hat der Konzern beispielsweise seine Spiele-Site Zone dazu benutzt, den Authentifizierungsservice zur Pflicht zu machen. „Hätten die Anwender eine Wahl, würden sie sich nicht anmelden. Das kommt ganz unten auf ihrer Wunschliste.“ Die Studie soll erst im Mai offiziell vorgestellt werden.
Beim Passport-Service füllt der Benutzer einmal ein Formular mit seinen Daten aus und erhält dafür eine ID und Zugang zu verschiedenen Websites. Dies ist ein zentrales Feature von Microsofts .Net-Strategie. Der Anwender muss keine weiteren neuen Formulare ausfüllen, weil die Services via XML miteinander kommunizieren.
Unter der Führung von Sun hat sich das Liberty Alliance Project zusammengefunden, um einen eigenen Authentifizierungsmodus festzulegen. Zu den Mitglieder zählen unter anderen American Airlines, Apache Software Foundation, Bank of America, Cisco Systems (Börse Frankfurt: CIS), Ebay (Börse Frankfurt: EBY), Intuit, Nokia (Börse Frankfurt: NOA3), NTT Docomo, Real Networks (Börse Frankfurt: RNW), RSA Security, Sony Corporation (Börse Frankfurt: SON1), Sprint, United Airlines, Verisign und Vodafone.
Kontakt: Microsoft, Tel.: 089/31760 (günstigsten Tarif anzeigen)
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