DivX will Kopierschutz einführen

DivX Networks arbeitet mit dem Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD zusammen, um einen Kopierschutz für das beliebte Video-Kompressions-Tool zu entwickeln. Das teilten beide Parteien gestern Abend mit. Der Kopierschutz soll im Wesentlichen aus einem digitalen Wasserzeichen bestehen. Bereits vor zwei Monaten habe das Institut den DivX-Code in Lizenz genommen, um die Arbeit daran beginnen zu können.

Digitale Wasserzeichen in Bild-, Ton- und Videodateien werden unsichtbar eingearbeitet und sollen zahlenden Kunden garantieren, dass sie ein Original besitzen. Wird dennoch an Daten manipuliert, sollte das Wasserzeichen dies überstehen, damit der Urheber weiterhin identifiziert werden kann. Doch genau an dieser Robustheit mangelt es den vielen bislang bekannten und unsicheren Verfahren noch.

Bereits im vergangenen Jahr hatte das IGD jedoch sowohl auf der CeBIT in Hannover als auch auf der Systems in München ein „CIPRESS“ (Cryptographical Intellectual Property Rights Enforcement SyStem) genanntes Paket vorgestellt, das es im Auftrag von Mitsubishi entwickelt hat (ZDNet berichtete). Dem System liegt unter anderem von den Fraunhofer-Forschern patentierten digitalen Wasserzeichen zu Grunde. Laut IGD können Systemadministratoren dadurch den Weg von Daten in einem Netz vollständig kontrollieren. Sollten irgendwann analoge Kopien von digitalen Informationen auftauchen, lasse sich der Missetäter angeblich leicht ermitteln. Ein Key Center erzeuge und speichere kryptographische Schlüssel. Dadurch sollen sich die Verwendung von Daten und Dokumenten mitverfolgen lassen.

Zur Internationalen Funkausstellung in Berlin 2001 präsentierten das Fraunhofer-Instituts für Integrierte Publikations- und Informationssysteme IPSI das „Transaktionswasserzeichen für Data-On-Demand Systeme, Transmark“, das gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen, Bereich Angewandte Elektronik IIS-A bearbeitet wird. Am IIS-A ist bekanntlich auch der populäre MP3-Standard entwickelt worden.

Divx ist drauf und dran, bei Videos den Status zu erlangen, den MP3 inzwischen bei Audio-Files erreicht hat. Mit dem Codec passt ein kompletter Spielfilm in annähernder DVD-Qualität auf eine CD-ROM. Seit Monaten wird über eine Hollywood-Karriere des ehemaligen Underground-Tools spekuliert (ZDNet berichtete).

ZDNet bietet die Standard-Version wie auch die Pro-Variante der Version 5 für Windows zum Download an. Ein ausführlicher Hintergrundartikel von ZDNet stellt außerdem die wichtigsten Neuerungen vor.

ZDNet.de Redaktion

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