Microsoft infizierte Top-Support-Kunden mit Virus

Vertreter von Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) haben am Mittwoch zugegeben, dass das Unternehmen bis zu 26 seiner hochrangigsten Support-Kunden vergangene Woche mit einem Virus infiziert haben könnte. Die Software mit dem Namen „Funlove“ wurde erstmals im November 1999 entdeckt. Sie befällt Clientrechner mit Windows 95, 98 und Me sowie NT-Server, indem sie sich als System-Programm ausgibt. Der Virus verbreitet sich automatisch über das Netzwerk sowie Laufwerke, die mit dem infizierten System verbunden sind.

Wie der Virus auf den Server mit Updates gelangen konnte, steht nach Angaben von Microsoft noch nicht fest. Laut Firmenpolitik muss jeder geschäftsrelevante Server mit Antiviren-Software geschützt sein. Doch die Maschine mit Patches und Updates für Gold- und Premium-Supportkunden war es nicht. Warum und wie der Virus auf den Rechner gelangen konnte ist jetzt Gegenstand von Microsoft-internen Recherchen.

Der vireninfizierte Server war Teil des Netzwerks, das fast 30.000 Updates und Bugfixes für Microsofts Top-Kunden bereit hält. Beginnend mit dem 19. April war der Rechner fast einen ganzen Tag lang eine Virenschleuder. Während dieser Zeit wurden 170 Dateien von Microsoft-Kunden heruntergeladen. Das Unternehmen hat seine Kunden am Montag über den Vorfall informiert und bis Mittwoch den Kreis der betroffenen Firman auf 26 Organisationen einschränken können. Die Chefin des Produktsupport-Services, Michelle D’Amour, erklärte, momentan würden die betroffenen Firmen angerufen.

Der Boss des Systems Administration Networking and Security (SANS) Instituts, Alan Paller, meinte allerdings, dass die Top-Kunden von Microsoft am ehesten gegen einen möglichen Virenbefall geschützt sind. „Bei denen tut es am wenigsten weh“, so Paller.

Bleibt nach wie vor die Frage, wie es zu dem Virenbefall kommen konnte. Während beim Gold- und Premium-Service 170 Files heruntergeladen wurden, könnte ein infizierter Server für „normale“ Kunden schnell Hunderttausende treffen.

Kontakt: Microsoft, Tel.: 089/31760 (günstigsten Tarif anzeigen)

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Alphabet übertrifft die Erwartungen im ersten Quartal

Der Umsatz steigt um 15 Prozent, der Nettogewinn um 57 Prozent. Im nachbörslichen Handel kassiert…

1 Tag ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im dritten Fiskalquartal

Aus 61,9 Milliarden Dollar generiert das Unternehmen einen Nettoprofit von 21,9 Milliarden Dollar. Das größte…

1 Tag ago

Digitalisierung! Aber wie?

Mehr Digitalisierung wird von den Unternehmen gefordert. Für KMU ist die Umsetzung jedoch nicht trivial,…

1 Tag ago

Meta meldet Gewinnsprung im ersten Quartal

Der Nettoprofi wächst um 117 Prozent. Auch beim Umsatz erzielt die Facebook-Mutter ein deutliches Plus.…

2 Tagen ago

Maximieren Sie Kundenzufriedenheit mit strategischem, kundenorientiertem Marketing

Vom Standpunkt eines Verbrauchers aus betrachtet, stellt sich die Frage: Wie relevant und persönlich sind…

2 Tagen ago

Chatbot-Dienst checkt Nachrichteninhalte aus WhatsApp-Quellen

Scamio analysiert und bewertet die Gefahren und gibt Anwendern Ratschläge für den Umgang mit einer…

2 Tagen ago