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Java-Standard im Sinne Microsofts



Die European Computer Manufacturers Association (ECMA) wird ein Komitee ins Leben
rufen, das dem Standardisierungsgremium International Standards Organisation
(ISO) einen Java-Standard
vorlegen soll. Das Komitee wird den Namen „TC41 – Platform-Independent
Computing Environments“ (TC = Technical Committee) tragen. Das hat die
Verbindung in Kyoto, Japan,
beschlossen.

Das erste Treffen von TC41 ist für den 11. und 12. August in der Gegend um San Francisco vorgesehen.

Doch die Begleitpapiere für den zu erarbeitenden Standard zerschlagen alle
Hoffnungen von Sun Microsystems
(Börse Frankfurt: SSY), sich als alleiniger Hüter von Java zu etablieren. Die
Gründungserklärung erwähnt weder Suns
Java Community Process noch taucht der Name „Java“ selbst auf.

Prinzipiell sind damit alle Versuche, eine plattformunabhängige
Programmiersprache zu entwickeln, so auch das Microsoft-Projekt „Cool“, als
gangbar gewertet. Dies bedeutet eine herbe Niederlage für Sun.

Microsoft hat umgehend angekündigt, der ECMA eigene Vorschläge für die
Weiterentwicklung und Standardisierung von Java zu unterbreiten. „Wir haben da
eine kurze Liste von Dingen, die wir gerne unterbringen wollen“, sagte etwa der
Entwicklungschef von Microsoft, John Montgomery. Er ist bei Microsoft für die
Java-Politik zuständig.

Sun hatte bereits Ende April dieses Jahres seine Versuche, das Joint Technical
Committee 1 (JTC
1
), ein Joint-venture der International Standards Organisation (ISO) und
der International Electrotechnical Commission, auf seine Seite zu ziehen,
aufgegeben. Das Unternehmen versuchte daher, über den Umweg ECMA doch noch
seinen Willen durchzusetzen. „ECMA ist eine ordentliche
Standardisierungsbehörde, die gute Beziehungen zur ISO hat“, sagte der Manager
des Java-Standardisierungsprogramms bei Sun, Ken Urquhart damals.

Das Tochterunternehmen
Javasoft
von Sun Microsystems hatte im November 1997 von der ISO den
Zuschlag für die Übernahme der Funktion als „Publicly Available Specification
Submitter“ des Java-Standards erhalten. Sun bekam dadurch das Recht, den
Standard für Java, die Java
Virtual Machine
und die Java Class
Library Specifications vorzuschlagen. Doch das Unternehmen hat der ISO
bislang noch keinen einzigen Vorschlag unterbreitet.

Kontakt: Sun Microsystems, Tel.: 089/460080

ZDNet.de Redaktion

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