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Macromedia Dreamweaver 4

Macromedia hat den mutigen Schritt gewagt, die Benutzeroberfläche aufzupolieren. Hierzu wurde die Oberfläche verwendet, die zuerst im Flash-Programm eingesetzt wurde und nun also auch bei Dreamweaver und Fireworks zu sehen ist. Einige Tastatur-Shortcuts und Menüoptionen haben sich geändert, aber da das gesamte Interface vom Benutzer konfiguriert werden kann, sollte man sich nicht davon abhalten lassen, die Menüstruktur und die Tastatur-Shortcuts entsprechend den eigenen Vorstellungen anzulegen.

Dreamweaver besitzt nun ein „Asset Panel“ mit Icons für die Auswahl von Bildern, Farben, URLs, Flash, Shockwave, Filmsequenzen, Skripts, Templates und Bibliothekselementen. So ist Templates nun zum Beispiel im Assets Panel zu finden und nicht mehr zusammen mit HTML- und CSS-Styles, und es gibt auch keinen Shortcut mehr zu Templates – der alte Shortcut Ctrl+F11 führt nun zu HTML-Styles, was vorher über Ctrl+F7 aufgerufen wurde. Dies mag Benutzer, die das Programm schon länger verwenden, anfangs etwas verwirren, aber die neue Oberfläche ist viel sinnvoller und eine klare Verbesserung, sobald man sich an sie gewöhnt hat.

Das Design-Fenster kann nun dazu verwendet werden, entweder das Seiten-Layout oder den zugehörigen HTML-Code anzuzeigen – oder eine Kombination beider Ansichten in einem geteilten Fenster. Ändert man den Code oder das Layout direkt, werden die Änderungen auch im jeweils anderen Fenster angezeigt; somit wird echte Rundum-Editierung ermöglicht. Der neue integrierte Code-Editor bietet automatisches Einrücken, optionale Zeilennummerierung und farbige Syntaxdarstellung für mehr Übersichtlichkeit, außerdem die Klammernanpassung. Der Editor kann außer für HTML auch für andere Codes wie Java oder XML verwendet werden. Auch das Debuggen von Client-seitigem JavaScript-Code ist möglich, die Ergebnisse können anschließend im Browser angezeigt werden. So erhält man einen genauen Einblick in die tatsächliche Funktion des Codes. Man kann Fixpunkte setzen und Variablen an Fixpunkten oder bei laufendem Programm prüfen, und man kann Funktionen entweder ausführen oder in Einzelschritten durchgehen.
Weitere Verbesserungen sind die Fähigkeit, Flash-Text und Schaltflächen direkt in Dreamweaver zu erstellen, und die stark verbesserte Integration mit Fireworks (Version 4 ist in der 570 Euro (ohne MwSt.) teuren Studio-Version enthalten).

Dreamweaver wird von einem umfassenden, 600 Seiten starken Handbuch sowie von drei O’Reilly-Nachschlagewerken – für HTML, CSS und JavaScript – in elektronischer Form begleitet. Letztere sind praktischerweise mit dem Code-Fenster verknüpft und können so verwendet werden, um ein markiertes Wort oder einen markierten Term nachzuschlagen.

Es muss gesagt werden, dass Dreamweaver nicht gerade das einfachste Programm ist, und Einsteiger werden die Fülle von Dialogfenstern und Reihen von Registerkarten wohl einschüchternd finden. Allerdings verlangt jedes leistungsfähige und vielseitige professionelle Tool einige Anstrengungen seitens des Anwenders. Der einzige Nachteil ist eigentlich, dass die zahlreichen Dialogfenster ohne eine ziemliche hohe Bildschirmauflösung von mindestens 1280 x 1024 Pixel ziemlich gequetscht aussehen.

Dreamweaver 4 wird es zwar auch nicht auf Anhieb schaffen, den überzeugten Hand-Programmierer zu einer WYSIWYG-Umgebung wechseln zu lassen, aber einen Versuch sollte es auf jeden Fall wert sein. Für alle anderen gilt: Das beste momentan zu habende Tool für visuelles Webdesign wird einfach immer besser.

ZDNet.de Redaktion

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