Kriterien für die Ausmusterung älterer Browser

Standards für Webdesign entwickeln sich ständig weiter und Webbrowser werden laufend auf den neusten Stand gebracht, um diese Standards zu unterstützen. Leider halten die Internet-Nutzer nicht immer mit den Entwicklungen Schritt, weshalb Web-Entwickler sich in einer Zwickmühle befinden: Wann hört man auf, eine bestimmte Browserversion zu unterstützen?

Wer meine früheren Artikel gelesen hat, weiß, dass ich ein Verfechter für Standard-konforme Layouts auf Basis von CSS2 bin. Sie sind leichter zugänglich, portabler und wesentlich einfacher zu pflegen. Doch trotz all dieser Vorzüge von CSS2 ist nach Angabe vieler Leser die mangelnde Unterstützung von CSS2 in älteren Browsern das größte Hindernis für die allgemeine Übernahme von CSS2-basierten Layouts. Sollte man also aufhören, ältere Browser zu unterstützen um Web-Standards zu übernehmen? Meiner Meinung nach ja.

Was ist ein „älterer“ Browser?

Ich definiere jede Version 4.x oder früher als älteren Browser. Obwohl einige Browser der Version 4 besser als andere waren, möchte ich mich doch darauf konzentrieren, aktiv die aktuellen Browser zu unterstützen, wozu Internet Explorer 5.5 und 6, Netscape 6.x, Opera 7.x und als einzige Ausnahme zur 4.x-Regel Safari von Apple gehören.

Um es noch einmal klarzustellen: Man sollte die Benutzer von älteren Browsern nicht ausschließen, aber man sollte diese älteren Browser auch nicht mehr aktiv unterstützen, indem man Workarounds erstellt, wie z. B. Browser-Weichen, separate Stylesheets und andere Tricks, damit die Webseiten von diesen korrekt dargestellt werden.

Warum nicht einfach alle Browser unterstützen?

Jahrelang habe ich gehört, wie Designer und Entwickler sich dafür stark machten, alle Browser zu unterstützen. Aber wenn man sich die Zahlen ansieht, macht das keinen Sinn mehr: Der Internet Explorer dominiert mit fast 95 Prozent den Browser-Markt, während Netscape, Opera und die Übrigen sich die restlichen 5 Prozent teilen. Auch wenn ich der Ansicht bin, dass es ein hehres Ziel ist, so viele ältere Browser wie möglich zu unterstützen, halte ich dies doch nicht für den wichtigsten Aspekt, besonders wenn man sich die erwähnten Marktanteile anschaut. Und wenn man sich überlegt, was es kostet, den Code für alle möglichen Browser zu optimieren und die Seiten zu testen, macht es auch betriebswirtschaftlich keinen Sinn.

Nach Jahren recht unbekümmerten Programmierens sollten wir uns auf die Übernahme und Einhaltung von W3C-Standards konzentrieren, nicht auf die Unterstützung alter, nicht-standardkonformer Software. Barrierefreiheit und die Einhaltung von W3C-Standards sind wesentlich wichtigere Aspekte bei der Erstellung einer Website als die Frage, ob Benutzer von Netscape 4.7 die Stylesheets korrekt angezeigt bekommen.

Mithilfe der folgenden drei Schritte kann man feststellen, ob eine bestimmte Website für diesen Wechsel reif ist.

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ZDNet.de Redaktion

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