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Wifi-Hotspots – Geldgrab oder Goldgrube?

Der Hotspot-Markt für WLAN-Technologie präsentiert sich wie Deutschland zur Zeit der Kleinstaaterei im frühen 19 Jahrhundert.

So wie die Könige, Fürsten, Herzöge und andere Hoheiten das Land in kleine Gebiete aufteilten, um an den Grenzen Handelsschranken zu errichten und den Händlern Zölle abzuknöpfen, parzellieren heute die Betreiber den WLAN-Markt für öffentliche Internetzugänge. Immer neu verlangte Zugangscodes ersetzen die Handelsschranken und an die Stelle der Zölle treten die Kosten für lokal gültige Prepaidkarten mit starren Geltungsdauern. Besserung ist derzeit kaum in Sicht: Weder ist eine einheitliche Strategie der unzähligen Betreiber zu erkennen, noch gibt es ein akzeptiertes standort- und providerübergreifendes System zur Vereinfachung der Authentifizierung und des Roamings.

Hotspot-Beispiel
T-Mobile im Comcenter-Hotel


T-Mobile setzt auf Hotels wie hier das Comcenter, aber auch gastronomische Betriebe wie die Kaffee-Kette Starbucks (Bild: T-Mobile).

Derzeit hat es den Anschein, als setzten die Betreiber alles daran, die Erwartungen in den Markt zu enttäuschen. Wurde der Public-WLAN-Markt erst zum Heilsbringer der IT-Branche stilisiert, der Milliardenumsätze für die gebeutelte IT-Branche versprach, drücken jetzt viele Marktforscher auf die Euphoriebremse und warnen vor überhöhten Investitionen und nicht erfüllbaren Umsatzerwartungen. Vom „nächsten Dot-Com Crash“ (Forrester Research) über „fehlende Profitabilität der meisten Hotspots“ (Gartner) und „mangelnder Übereinstimmung zwischen den Preisplänen und den Kundenerwartungen“ (In-Stat/MDR) bis zum Hinweis, dass „das Hotspotbusiness keine Lizenz zum Gelddrucken“ ist (IDC) reichen die Warnungen.

Wenigstens die prognostizierte Zahl öffentlich zugänglicher drahtloser Internetzugänge schicken sich die Betreiber an zu erfüllen – obwohl die Vorhersagen alles andere als konsistent sind: 32.500 Hotspots in Westeuropa erwartet IDC bis 2007. In-Stat/MDR sagt im gleichen Jahr weltweit genau 145.417 Standorte vorher und Forward Concepts prognostiziert in 2007 allein in den USA 530.000 Hotspots.

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ZDNet.de Redaktion

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