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Zehn Tipps um den Server wieder zum Laufen zu bringen

1. Entwickeln Sie eine Standardvorgehensweise zur Fehlersuche
Um Serverprobleme am effizientesten zu identifizieren und zu korrigieren, sollte man über eine standardisierte Fehlersuchprozedur verfügen, nach der man jedes Mal vorgeht, wenn ein Fehler auftaucht. Da das Betriebssystem selbst komplexer ist und auf einem Server eine Vielzahl von Diensten laufen, ist die Fehlersuche bei Serverproblemen im allgemeinen komplizierter als bei Einzelplatzrechnern.

Checklisten und Formulare helfen bei der Führung durch den Prozess der Fehlersuche. Damit vermeidet man, entscheidende Schritte zu vergessen oder das Offensichtliche zu übersehen.

2. Unten anfangen: Untersuchung auf Probleme des physischen Layers
Der erste Schritt bei der Aufspürung von Serverproblemen besteht darin, festzustellen, ob der physische Layer einwandfrei funktioniert. Dazu gehört die Server-Computerhardware, alle angeschlossenen Peripheriegeräte und die Verkabelung. Das Deaktivieren von Netzwerkkarten oder Kabeln kann dabei helfen, festzustellen, ob die Hardware das Problem verursacht. Für die Kontrolle langer Kabelläufe, die nicht einfach abgeschaltet werden können, empfiehlt sich ein Kabeltester oder ein Multimeter.

Wurde vor kurzer Zeit neue Hardware installiert, muss sichergestellt werden, dass diese kompatibel zum Betriebssystem ist.

Hinweis: Handelt es sich um ein Server-Betriebssystem von Microsoft, kann man die Hardware-Kompatibilitätsliste auf Microsofts Webseite zu Rate ziehen.

Außerdem muss sichergestellt werden, dass auch die passenden Treiber für die neue Hardware installiert wurden. Auf den Webseiten der Hardwarehersteller findet man immer die aktuellsten Treiber.

3. Verkehrskontrolle: Überprüfung auf Adressierungs- und Routing-Probleme
Wurde die Hardware als Verdächtige ausgeschlossen, sollte die Konfiguration des Betriebssystems überprüft werden. Das typische Unternehmensnetzwerk läuft mit TCP/IP und fehlerhafte TC/IP-Einstellungen können sich in Adressierungs- und Routing-Problemen auswirken.

Daher sollten die TCP/IP-Einstellungen des Servers überprüft werden. Es ist bekannt, dass TCP/IP-Einstellungen sich gelegentlich auf mysteriöse Weise ändern, zum Beispiel durch die Installation einer Anwendung. Am häufigsten kommt es vor, dass die TCP/IP-Konfiguration des Servers zurückgesetzt wird und er damit zu einem DHCP-Client wird. In den meisten Fällen sollten Server über feste IP-Adressen verfügen. Bei einem File- oder Printserver bemerkt man das Problem vielleicht gar nicht, ist aber die Konfiguration des DNS-Servers oder des Domain-Controllers verändert, bekommen die Clients Schwierigkeiten.

4. Identifizierung verlangt: Überprüfung auf Probleme mit der Namensauflösung
Was ist schon ein Name? Eine ganze Menge, solange Computer mit Hilfe von Namen miteinander kommunizieren, die in IP-Adressen aufgelöst werden müssen. Handelt es sich um ein offensichtliches Verbindungsproblem, sollte man immer versuchen, ein anderes System über den Namen und die IP-Adresse anzupingen. Bekommt der Server bei dem Versuch, über den Host-Namen zu kommunizieren keine Verbindung, kann aber über die IP-Adresse mit anderen Computern kommunizieren, sind die DNS-Einstellungen, die WINS-Einstellungen und/oder die Dateien HOSTS und LMHOSTS zu überprüfen.

5. Ärger an der Oberfläche: Überprüfung auf Anwendungsprobleme
Die auf Servern installierten Anwendungen unterscheiden sich von den Produktionsanwendungen, die typischerweise auf Workstations installiert werden. Serveranwendungen erlauben üblicherweise die Verwaltung, Wartung und Überwachung des Servers (z.B. Festplatten-Utilities, Netzwerküberwachung oder Sniffer-Programme etc.) oder sie erweitern den Server um einen zusätzlichen Serverdienst, so wie eine Proxyserver-Software, die über das Server-Betriebssystem installiert wird.

Die Kompatibilität mit dem zugrundeliegenden Betriebssystem ist entscheidend. Programme wie Certified for Windows 2000 von Microsoft bieten eine Möglichkeit, die Kompatibilität der Serveranwendungen zu überprüfen.

Auf einem Windows-Server erhält man Hinweise auf Probleme mit Anwendungen im Application-Log (Start > Programme > Verwaltungstools > Event Viewer (Ereignisanzeige).

Hinweis: Die Event-Logs sind immer ein guter Ausgangspunkt für die Fehlersuche bei Serverproblemen. Neben den Application-Logs (Anwendungsprotokoll) liefern Server, auf denen Windows NT/2000/.NET läuft, auch Systemlogs (Systemprotokoll), Sicherheitslogs (Sicherheitsprotokoll) und weitere Logs (wie DNS und Verzeichnisdienste), sofern spezifische Serverdienste installiert sind. Die in den Log-Dateien enthaltenen Fehler- und Warnmeldungen und sonstigen Informationen können die wertvollsten Hinweise darauf bieten, was schief gelaufen ist.

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ZDNet.de Redaktion

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